Fachplaner/in Brandschutz

Der vorbeugende Brandschutz ist ein zentraler Bestandteil der Planung, Genehmigung und Ausführung baulicher Anlagen. In vielen Fällen sind individuelle Brandschutzkonzepte gefordert, die nur von fachkundigen Personen erstellt werden dürfen. Eine gewerkeübergreifende Brandschutzplanung umfasst bauliche, anlagentechnische und organisatorische Maßnahmen. Sie setzt detaillierte Kenntnisse und Kompetenzen voraus, denn mit ihr steht und fällt die Sicherheit künftiger Bewohner und Nutzer – und damit auch die Rechtssicherheit bei der Planung.

Die Online-Weiterbildung zum/zur Fachplaner/in Brandschutz vermittelt die dafür erforderlichen Grundlagen. In insgesamt vier Fernstudienmodulen lernen die Teilnehmer, mit welchen baulichen Maßnahmen und ingenieurtechnischen Verfahrensweisen sie einen sicheren Brandschutz wirtschaftlich umsetzen können. Basiswissen und Gesetzestexte werden verständlich erklärt und anhand praxisnaher Beispiele, Lösungen und Insider-Tipps eingeübt. Nur Brandschutz-Fachplaner sind qualifiziert, eigenständig Brandschutzkonzepte zu erstellen – besonders vorteilhaft für alle am Bau Beteiligten, die diese Tätigkeit bisher auslagern mussten.

Der Kurs

Erlangung der Fachkompetenz und Qualifizierung zum Fachplaner bzw. zur Fachplanerin für Brandschutz

    Ziel der Ausbildung ist es, Absolventen durch die Vermittlung von Grundlagenwissen zu bauordnungsrechtlichen Vorgaben, zu den maßgeblichen Belangen des abwehrenden Brandschutzes, zum Inhalt von Brandschutznachweisen bzw. -konzepten und zu den Anwendungsgebieten von Ingenieurmethoden für den Beruf als Brandschutznachweisersteller/in und die Mitarbeit in einem Team eines Brandschutzingenieurbüros zu qualifizieren. Mit dem Abschluss dieser Ausbildung können die Absolventen bauliche Anlagen brandschutz-technisch beurteilen und Brandschutznachweise oder –konzepte erstellen.

    Es werden die rechtlichen Grundlagen des baulichen Brandschutzes durch Einblicke in die Brandlehre und das Brandschutzrecht vermittelt. Ergänzend werden das thermische Verhalten von Baustoffen im Brandfall sowie die Anforderungen der Bauordnung beschrieben. Dazu gehören die nationalen wie europäischen Kurzbezeichnungen von Baustoffen und Bauteilen sowie Erläuterungen zu Verfahrensvorschriften (MVV TB) und zum Baugenehmigungsverfahren. Da die Ausbildung bundesländerunabhängig ist, wird grundsätzlich die Musterbauordnung als Grundlage herangezogen. Bei erheblichen Abweichungen von diesen Forderungen und Regeln wird auch auf länderspezifische Eigenheiten hingewiesen.

    Weiter werden die grundsätzlichen brandschutztechnischen Anforderungen des Bauordnungsrechts an einzelnen Bauteile, wie Stützen, Wände, Decken, Dächer usw. näher beschrieben und erläutert (Teile 1 bis 3). Teil 4 beschäftigt sich mit der konstruktiven Anordnung von Öffnungen sowie deren Abschlüsse (Türen, Klappen oder Verglasungen) in raumabschottenden Bauteilen (Wände oder Decken). Die Ausbildung der Flucht- und Rettungswege eines Gebäudes wird ausführlich in Teil 5 aufgezeigt. Hierzu gehören u.a. Treppen bzw. Treppenräume als vertikale oder Flure als horizontale Fluchtwege. Das System dieser Brandschutzeinrichtungen muss nach den Forderungen der Bauordnung geplant und ausgeführt werden.

    Es werden Kenntnisse zum anlagentechnischen sowie organisatorischen und betrieblichen Brandschutz vermittelt. Die anlagentechnischen Brandschutzeinrichtungen werden im grundsätzlichen Aufbau aufgezeigt und deren Funktionsweise und Einsatzzweck erläutert. Das Zusammenwirken der Einzelanlagen in einem System wird beschrieben. Im Kapitel "Betrieblicher Brandschutz" werden schwerpunktmäßig die in gewerblichen Bereichen als signifikant zu bezeichnenden Gefahren, insbesondere die Brandgefahren, und deren Bekämpfungsmaßnahmen behandelt. Dabei haben besonders die vielfältigen Feuerlöschgeräte eine wichtige Aufgabe zu übernehmen.

    Vertiefung der Kenntnisse und Anwendungsregeln zu Brandschutzkonzepten bzw. –nachweisen (BSN). Es wird ausgeführt, wann BSN erforderlich sind und welche Anforderungen an den/die Konzeptersteller/in bestehen. Der Umgang und die Behandlung von Abweichungen und Erleichterungen stellt eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Erstellung von BSN dar. ◦ Form und Umfang von BSN kann standardisierten Regeln folgen. ◦ Die Visualisierung des BSN erfolgt in Brandschutzplänen. Übung an einem praktischen Beispiel

    Studienmaterial

    • 4 Kurseinheiten (ca. 500 Seiten DIN A4)
    • 4 Einsendeaufgaben
    • Modul 1. Grundlagen und Vorschriften des Brandschutzes

    • 1.1. Struktur des Brandschutzes, Schutzziele und Sicherheitsniveaus
    • 1.2. Begriffe des Brandschutzes
    • 1.3. Rechtsbegriffe, Gesetze, Vorschriften und Regelwerke im Brandschutz
    • 1.4. Brandlehre, Brandverhalten ausgewählter Baustoffe
    • 1.5. Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
    • 1.6. Bauprodukte und Verwendbarkeitsnachweise (CE, AbZ, AbP, ZiE)
    • Modul 2: Baulicher Brandschutz

    • 2.1. Tragende und raumabschließende Bauteile
    • 2.2. Nichttragende Bauteile
    • 2.3. Rettungswegesysteme
    • 2.4. Brandabschnitte
    • 2.5. Zugänge und Zufahrten für die Feuerwehr
    • 2.6. Brandschutz auf Baustellen
    • Modul 3: Technischer Brandschutz

    • 3.1. Brandschutzabschlüsse (Türen, Verglasungen)
    • 3.2. Anforderungen an Kabel- und Rohrabschottungen (MLAR)
    • 3.3. RWA-Anlagen
    • 3.4. Elektrische Leitungen mit Funktionserhalt
    • 3.5. Sicherheitsbeleuchtung, Notstromversorgung
    • 3.6. Wartung und Prüfung technischer Anlagen
    • Modul 4: Grundlagen von Brandschutznachweisen und -konzepten

    • 4.1. Grundlagen und Aufbau von Brandschutznachweisen und -konzepten
    • 4.2. Brandschutznachweise und -konzepte im Baugenehmigungsverfahren
    • 4.3. Praktische Beispiele zur Erstellung von Brandschutzkonzepten
    • 4.4. Brandschutz im Bestand
    • 4.5. Sonderbauten (Industriebauten, Mittel- und Großgaragen)
    • 4.6 Einblick in Ingenieurmethoden zum Brandschutz

    Dozent

    Reinhard Eberl-Pacan ist Sachverständiger für brandschutztechnische Bau- und Objektüberwachung (EIPOS Dresden), seit 2003 ist er Geschäftsführer der Eberl-Pacan Gesellschaft von Architekten mbH. Das Büro hat sich auf das Erstellen von Brandschutznachweisen und -konzepten spezialisiert. Dabei steht der Brandschutz im Holzbau besonders im Fokus. Des Weiteren schreibt Reinhard Eberl-Pacan Fachartikel und Bücher zu Architektur, Holzbau und Brandschutz. Preis im Städtebaulichen Realisierungs-Wettbewerb Lichterfelde Süd in Berlin 1997/98, Fläche ca. 110 ha Gewerbe-, Misch- und Wohngebiete mit S-Bahnhof.

     

    Dauer: 2 Semester
    Anmeldung: Jederzeit zum nächsten Beginn
    Kursstart: jeweils Anfang Mai und November

    Nächster Kursbeginn: 01. Mai 2025

    Präsenzphase: 2 Tage (inkl. Prüfungen)
    Abschluss: Zeugnis und Urkunde der Berliner Hochschule für Technik

     

    An wen richtet sich das Fernstudienangebot zum/zur Fachplaner/in Brandschutz?

    Das Fachgebiet „Brandschutzplanung“ bietet insbesondere Architekt/innen, Ingenieur/innen, Techniker/innen und Meister/innen des Bauhandwerks ein anspruchsvolles und komplexes Tätigkeitsfeld als Fachplaner oder Sachverständiger, Fachbauleiter oder Bau- und Objektüberwacher in verschiedenen Bereichen des Brandschutzes über alle Leistungsphasen hinweg.

     

    Wer kann sich anmelden?

    Jeder, der die Zugangsvoraussetzungen erfüllt. Erforderliche Zugangsvoraussetzungen sind eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Hochschulabschluss.

    Längere Berufstätigkeit mit brandschutztechnischen Aufgaben ist vorteilhaft.

     

    Bis wann müssen Sie sich angemeldet haben?

    Die Anmeldung zur Teilnahme an einem Zertifikatskurs ist bis zum jeweiligen Anmeldeschluss möglich. Bei freien Plätzen können auch Anträge nach Anmeldeschluss angenommen werden. 

     

    Welche weiteren Anmeldeunterlagen sind einzureichen?

    Bitte prüfen Sie vor dem Ausfüllen der Anmeldung, ob Sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen und weisen Sie uns diese nach.

    Sollten Sie in der Nähe wohnen, besuchen Sie uns gerne im Fernstudieninstitut! Dann erstellen wir beglaubigte Kopien Ihrer Originale ohne dass Ihnen hierfür Kosten entstehen. Weiterhin haben Sie die Möglichkeit Ihre Unterlagen während der Präsenzphase im Original vorzulegen. Bitte senden Sie uns in diesem Fall vorab einfache Kopien Ihrer Unterlagen zu.

     

    Wann erfolgt die Anmeldebestätigung zum Fernstudium?

    Nach Prüfung der Zugangsvoraussetzungen zum Fernstudium erhalten Sie rechtzeitig vor Beginn des Studiums die Vertragszusage und die Vertragsrechnung. Gleichzeitig werden Sie für unsere Lernplattform Moodle freigeschaltet und erhalten Zugriff auf das erste Studienmaterial und weitere Informationen zum Studienablauf.

     

    Wann muss gezahlt werden?

    Sie erhalten mit Ihrer Zulassung zum Fernstudium eine Zahlungsaufforderungen / Rechnungen. Die Aufforderung enthält einen Zahlungstermin.

     

    Welche Leistungen sind in den Teilnahmegebühren enthalten?

    Die Teilnahmegebühren beinhalten gedruckte und/oder Online-Fernstudienmaterialien und einen kostenlosten Zugriff auf die Lernplattform Moodle der Beuth Hochschule sowie die Teilnahme an Prüfungen.

    Nicht enthalten sind Übernachtungs- und Fahrtkosten. Hinweis: Alle Kosten, die im Zusammenhang mit dem Studium anfallen, können steuerlich geltend gemacht werden.

     

    Wie können können Sie zurücktreten?

    Sie sind an Ihren Antrag nicht gebunden, wenn Sie ihn innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt der Zulassung und des ersten Studienmaterials schriftlich widerrufen. Ein bereits gezahltes Nutzungsentgelt bekommen Sie nach fristgerechtem Widerruf zurück.

    Zulassung

    • Abgeschlossenes Architektur-/Ingenieurstudium oder
    • mind. 3-jährige Berufserfahrung als Techniker oder Meister oder
    • Facharbeiter mit mind. 5-jähriger Berufspraxis mit brandschutztechnischen Aufgaben (wegen fehlender Bauvorlageberechtigung nur über Einzelfallprüfung möglich)
    • Von Vorteil: Abschluß der Weiterbildung zum/zur Brandschutzbeauftragten der Beuth Hochschule (Fernstudieninstitut). In diesem Fall wird Rabatt gewährt.

    Das Fachgebiet „Brandschutzplanung“ bietet insbesondere Architekt/innen, Ingenieur/innen, Techniker/innen und Meister/innen des Bauhandwerks ein anspruchsvolles und komplexes Tätigkeitsfeld als Fachplaner oder Sachverständiger, Fachbauleiter oder Bau- und Objektüberwacher in verschiedenen Bereichen des Brandschutzes über alle Leistungsphasen hinweg.

    Für die Teilnahme am Fernstudium wird eine Nutzungsgebühr von
    4150,- Euro  erhoben. 

    • Kopien zum Nachweis der Zulassungsvoraussetzungen (Berufs- bzw. Hochschulabschluss)
      • Kopie der Geburts- bzw. Heiratsurkunde
       
      Entscheidungshilfe für die Anmeldung zum Fernstudium

      Bevor Sie sich für das Fernstudium zur/zum Fachplaner Brandschutz entscheiden, prüfen Sie anhand der Checkliste, ob

      • das Fernstudium für Ihr Bildungsziel die geeignete Form der Weiterbildung ist,
         
      • Sie die erforderlichen Zugangsvoraussetzungen (abgeschlossene Berufsausbildung oder Hochschulabschluss) erfüllen,
         
      • Ihnen Ihre berufliche und familiäre Situation eine zusätzliche Arbeits- und Zeitbelastung erlaubt,
         
      • Sie für die vorgesehene Präsenzphase die Freistellung von der Arbeit erhalten können (Hinweis: ggf. Bildungsurlaub beantragen),
         
      • Sie die finanziellen Aufwendungen, die Ihnen durch das Fernstudium entstehen, tragen können,
         
      • Sie alle Möglichkeiten der finanziellen Förderung berücksichtigt haben, die Sie nutzen können.

       

      Beratung und Anmeldung

      Ute Lenssen
      +49 (0)30 4504-6016
      lenssen@bht-berlin.de


      Studienkoordination und -entwicklung

      Ute Lenssen


      Kursstart:

      Anfang Mai & November