Ãœber die zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Geschlechterforschung und Gleichstellung
Geschlechterforschung und Gleichstellung gehen Hand in Hand.
Für die Arbeit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an den Berliner Hochschulen sind die Erkenntnisse der Geschlechterforschung von grundlegender Bedeutung. Wissenschaftler*innen der Gender Studies erforschen die Ursachen von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. So zeigen sie auch wichtige gleichstellungspolitische Handlungsbedarfe auf.
Als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte verstehen wir den im Berliner Hochschulgesetz verankerten Auftrag auch als Verpflichtung, die institutionelle Verankerung von Geschlechterforschung in unseren Hochschulen voranzutreiben.
Aktuell gibt es eine Publikation des Wissenschaftsrat mit Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in Deutschland (2023).
Susanne Plaumann, M.A.
Als Zentrale Frauenbeauftragte berate ich Frauen* aller Statusgruppen sowie Personen mit Leitungsfunktion gern nach vorheriger Terminvereinbarung zu folgenden Themen:
- Karriereberatung für Frauen*
- der Weg zur Hochschulprofessur (für potenzielle Bewerberinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen)
- Vereinbarkeit von Beruf und/oder Studium
- Konflikte in der Lehre, am Arbeitsplatz oder im Studium
- Häusliche Gewalt, Verdacht auf häusliche Gewalt
- Beschwerden bei sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt
- Diskriminierung von Frauen*
- Fälle Diskriminierung rassistische Zuschreibung bei Frauen*
- Entwicklung von Frauenförderinstrumenten und -maßnahmen
- Organisations- und Personalentwicklung
Die Beratung erfolgt vertraulich, eine anonyme Beratung ist möglich. Kinder können in den Beratungstermin mitgebracht werden.
Das persönliche Gespräch bietet den besten Rahmen Themen miteinander gut zu klären. Bitte vereinbaren sie einen Termin, damit ich eine ungestörte Umgebung schaffen kann und ausreichend Zeit habe.
Über ein anonymes Kontaktformular können sie Mitteilung über Vorfälle machen.
Lebenslauf
Seit 2022: Sprecherin der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Land Berlin
Seit Sept. 2015: Zentrale Frauenbeauftragte der BHT (zuvor Beuth Hochschule für Technik Berlin)
2003 bis 2015: Koordinatorin des Frauenförderprogrammes proMotion an der Technischen Universität Berlin (Beratung von Promovendinnen, Koordination eines modularen Weiterbildungsprogrammes für Promovendinnen und weibliche Post-Docs, Kooperation mit anderen Akteur*innen im Bereich Nachwuchsförderung)
2014 bis 2015: Zertifikatsstudium FH Potsdam Mediation und Konfliktmanagement
2002 bis 2014: Erste stellvertretende Zentrale Frauenbeauftragte an der Technischen Universität Berlin (Verantwortlich für das Frauenförderprogramm proScience, Arbeitsschwerpunkte u.a.: Professionalisierung von dezentralen Frauenbeauftragten, Frauenförderpläne, Vereinbarkeit, Konfliktmanagement, Beratung in Fällen von sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt, Studienreformmaßnahmen, Gewinnen von Frauen für MINT-Studiengänge)
1998 bis 2000: wissenschaftliche Mitarbeiterin Humboldt Universität Berlin im DFG-Schwerpunktprogramm "Theatralität", Lehraufträge
1995: Studienabschluss Magistra Artium (Technische Universität Berlin)
1991 bis 2002: Dezentrale Frauenbeauftragte am Fachbereich 1/Fakultät I Technische Universität Berlin, (Begleitung sämtlicher Einstellungsvorgänge und Gremien, Erarbeitung von Berichten und des Frauenförderplans, Unterstützung der Zentralen Frauenbeauftragten bei der Durchführung von Veranstaltungsformaten)
1984 bis 1985: Ausbildung zur Zierpflanzengärtnerin
Publikationen
Dombrowski, Eva-Maria; Diallo-Ruschhaupt,Ursula; Plaumann, Susanne: Karrierewege zur Professur an einer Fachhochschule. Budrich Verlag 2018. Schriftenreihe des Gender- und Technik-Zentrums (GuTZ) Bd. 9. Hg. Dombrowski, Eva Maria und Ducki, Antje.
Esins, Svea; Plaumann, Susanne; Heumann, Jasmin: Das Studium als Grenzerfahrung. Beratung und Begleitung von Studentinnen im Projekt "Zielgerade". In: Lorenzen, Jule-Marie; Schmidt, Lisa-Marian; Zifonun, Darias (Hg.): Grenzen und Lebenslauf: Beratung als Form des Managements biographischer Übergänge. Weinheim 2014, S. 324-346.
Plaumann, Susanne: Ritualität und Grenze in Turnier und Adventus. Zur Konzeption von Raum und Körper in der Venusfahrt im Frauendienst des Ulrich von Liechtenstein. In: Fischer-Lichte, Erika; Horn, Christian; Umathum, Sandra; Warstat, Matthias (Hg.): Ritualität und Grenze. Tübingen und Basel 2003. S. 381-397.
Plaumann, Susanne: Theatrale Züge in der Höfischen Repräsentation - Die Inszenierung des Turniers im "Maricius von Craun". In: Zeitschrift für Germanistik 1 (2003). S. 26-40.
Plaumann, Susanne: "Der maister sol auch kunden schreiben vn lesen" - Das Feuerwerkbuch von 1420. In: Kallinich, Joachim; Schwender, Clemens (Hg.): Erst lesen - dann einschalten! Zur Geschichte der Gebrauchsanleitung. Berlin 1997. S. 54-60.
Dautert, Ortrun; Plaumann, Susanne: Kleidung und Gebärde als Mittel der Charakterisierung der Naumburger Stifterfiguren. Versuch einer Gegenüberstellung von Skulptur und Literatur. In: Krohm, Hartmut (Hg.): Meisterwerke mittelalterlicher Skulptur - Die Berliner Gipsabgußsammlung. Berlin 1996. S. 297-313.
Wiederwahl der zentralen Frauenbeauftragten
Zum 1. September 2024 startete Susanne Plaumann ihre dritte Amtszeit als zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der BHT (zuvor Beuth Hochschule) für weitere sechs Jahre.
„Mein Ziel ist es, Personal- und Organisationsentwicklung enger mit Geschlechtergerechtigkeit und Frauenförderung zusammenzuführen. Auf der Basis von Ist-Analysen in Frauenförderplänen der (Fach-)Bereiche gilt es Maßnahmen zu entwickeln, die als Bestandteil eines Personalentwicklungskonzepts zum Erfolg führen. Im November beginnt eine neue Mitarbeiterin mit der Hauptaufgabe Personalentwicklung. Hier kann ich mir eine enge Zusammenarbeit im Dialog mit der neuen Hochschulleitung vorstellen. Schnell umsetzen können wir ein interessantes Weiterbildungsprogramm für alle Mitglieder der Hochschule, z.B. um die Gendersensibilität zu erhöhen.
Mit 25% Professorinnen haben wir aktuell zwar einen Spitzenwert erreicht, der Anteil von Frauen bei den Professuren und Studierenden entwickelt sich in den letzten 10 Jahren aber so langsam, dass er nahezu stagniert. Es wäre schön, hier eine deutlich schnellere Entwicklung an den Fachbereichen zu haben. Ideen dazu gibt es genug. Ein Orientierungsstudium anzubieten, wäre eine Möglichkeit mehr Frauen für die zukunftsträchtigen MINT-Fächer zu gewinnen. Für die Gewinnung von Professorinnen müssen wir strategisch viel früher als bisher aktiv werden und Wege in die Promotion ebnen oder Frauen aus der Paxis für Lehraufträge gewinnen und sie zurück an die Hochschule holen.
Trotz der Gleichstellungserfolge der letzten dreißig Jahre, müssen wir weiter am Ball bleiben. Nur mit Unterstützung anderer lässt sich die Kultur an der BHT verändern. Ich hoffe möglichst viele meiner Ideen in die Umsetzung bringen zu können.“
Die Arbeitsgrundlage der Frauenbeauftragten bildet das Berliner Hochschulgesetz (§ 59). Hauptanliegen ist es, Frauen in allen Angelegenheiten an der Hochschule zu vertreten und die Hochschulleitung sowie die Gremien darin zu unterstützen, ihren Gleichstellungsauftrag, der Geschlechtergerechtigkeit zu erfüllen.
Da es nach wie vor eine gesellschaftliche Machtasymmetrie zwischen Frauen und Männern gibt, gilt es, die Strukturen der Hochschule dahingehend anzupassen, dass alle die gleichen Chancen haben. Neben der Beseitigung der Unterrepräsentanz von Frauen, z.B. bei Professuren und in einigen Studiengängen, gibt es auch qualitative Ziele: Die Hochschule muss Studium und Beruf so gestalten, dass die Vereinbarkeit mit anderen Lebensbereichen möglich ist. Und es muss Sexismus entschieden entgegen getreten werden.
Da Frauen sehr unterschiedlich sind, spielt Diversität auch im Aufgabenprofil einer Frauenbeauftragten eine wichtige Rolle. Von Strukturveränderungen profitieren alle, das ist meine Überzeugung. Mit der Verabschiedung der ‚Richtlinie für ein respektvolles, diskriminierungsfreies Miteinander‘ ist ein weiterer Meilenstein erreicht, und ich unterstütze die Hochschule sehr gerne in der konkreten Umsetzung und Ausgestaltung bei der Antidiskriminierungsarbeit.