Tomaten und Co. automatisch wässern

Einzelne Pflanzen auf dem Feld und im Gewächshaus automatisch und bedarfsgerecht mit Wasser versorgen? Möglich macht es ein von zwei Professoren der BHT entwickeltes System. Mithilfe einer Förderung durch das BMEL wollen die Forscher ihren Prototypen jetzt zur Marktreife bringen.

Ein schwarzer Kasten hängt an einem Träger aus Metall an der Decke eines Gewächshauses. Links und rechts ragen Tomatenpflanzen in die Höhe.
Das Labor-Funktionsmuster des PLANTSENS-Systems im Gewächshaus der BHT.Bild: Prof. Dr. Markus Richter

Vorgestern der letzte Regen, sonniges Wetter und heiße Temperaturen: Hält der Salat auf dem Feld noch durch? Oder braucht er Wasser? Ein an der BHT entwickeltes Multisensor-Messsystem hilft, diese Fragen automatisch zu beantworten und Wasser sparsam einzusetzen. Es ermittelt teilflächenspezifisch für die Pflanzen auf dem Feld, wie gut sie mit Wasser versorgt sind und löst im Bedarfsfall die Bewässerung aus. Ein Labor-Funktionsmuster haben die beiden BHT-Professoren Markus Richter (Fachbereich V) und Matthias Möller (Fachbereich III) im Projekt „PLANTSENS“ entwickelt.

Um ihr System zur Marktreife zu bringen, erhielten die Professoren und ihre Praxispartner rabo R. BORMANN & SOHN aus Rabenau und HAIP Solutions GmbH aus Hannover jetzt den Zuschlag für Mittel aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Ãœber eine Laufzeit von drei Jahren stehen ihnen im Projekt „PWGram“ rund 330.000 Euro aus dem Förderprogramm „Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar (DIP)“ zur Verfügung, das vom Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreut wird. In dieser Zeit testen sie neue günstigere Komponenten, um das Serienmodell erschwinglich zu machen, ohne Leistung einzubüßen. Dazu gehören modulare Wärmebildsensoren, eine Hyperspektralkamera und ein LED-Strahler. Mit dem Strahler können die verbauten Kameras unabhängig von Sonnenstand und Bewölkung unter konstanten Bedingungen arbeiten. Für die Daten- und Bildübertragung untersucht das Team außerdem die Möglichkeiten lokaler 5-G-Netze. Und weil jede Pflanzenart sehr unterschiedlich auf Wassermangel reagiert, ermitteln die Forschenden Referenzwerte für verschiedene gartenbauliche Nutzpflanzen. Dafür gehen sie aufs Feld und arbeiten im BHT-Gewächshaus. Für Tomaten und Salat liegen die pflanzenspezifischen Parameter schon aus den Vorgängerprojekten â€žPLANTSENS“ und „PlantSens II“ vor. Ihre Ergebnisse möchten sie anschließend teilen: Alle reproduzierbaren und gesicherten Daten stellen die Forscher anderen Wissenschaftler*innen in entsprechenden Datenbanken zur Verfügung.

Weitere Informationen zu „PWGram“

 

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