Schon nach wenigen Minuten merkte man, dass der Alumnus sehr genau wusste, wovon er sprach. Selbst die Berufserfahrenen haben hier so einiges Neues mitgenommen. Die leider nicht so gut besuchte Veranstaltung entwickelte sich mit den anwesenden Studierenden zum intensiven Mentoring-Gespräch.
„Die Absolvierenden von heute sind eine Generation, die flache Hierarchien bevorzugen. Sie wollen mitbestimmen, selbst Ideen einbringen und gehört werden“, so der Alumnus. „Wenn man Ihnen die Möglichkeit gibt, frei zu arbeiten, sich selbst zu organisieren, dann kommt häufig mehr dabei heraus. Allerdings setzt dies voraus, dass sie Ahnung haben und wissen, wovon sie reden.“
Das ist ganz wichtig, stellte Martin Oehmke immer wieder klar. Schon während des Studiums möglichst viele Erfahrungen zu sammeln, flexibel zu sein. In viele Bereiche des späteren Berufsfeldes hinein zu sehen. „Trainee-Stellen sind ein guter Einstieg, auch für später“, so der Alumnus. „Der Arbeitsmarkt sucht, bewerben Sie sich, auch initiativ. Sie werden überrascht sein, wie viele Möglichkeiten es gibt.“
Bei aller Freiheit sollte der Respekt und die Anerkennung für ältere und erfahrenere Kollegen nicht vergessen werden. „Zum einen ist es unschätzbar, was die Ihnen an Wissen vermitteln können und zum anderen gehört es zum ‚Guten Ton‘. Leider fehlt vielen Berufseinsteigern hier das Fingerspitzengefühl. Viele kommen direkt von der Uni und haben noch nie in einem Team in einem Betrieb gearbeitet. Sie haben weder die nötige Erfahrung noch wissen sie, wie sie ihre Ideen einbringen sollen. Das führt unweigerlich zu Konflikten.“