„Studiere Zukunft“ nur mit TXL!

Die BHT wartet seit 15 Jahren auf einen neuen Standort für urbane Technologien in Berlin Tegel. Nun gefährden Haushaltskürzungen des Landes Berlin die Pläne für das ehemalige Flughafengelände TXL. Eine Absage der „Urban Tech Republic“ hätte gravierende Folgen für die Hochschule.

Luftaufnahme zeigt eine Visualisierung der Urban Tech Republic auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel
Schöne Aussicht: Die BHT soll als Herzstück der Urban Tech Republic das ehemalige TXL-Terminal beziehenBild: Andreas Schiebel

Berlin steht vor einer finanziellen Herausforderung: Drei Milliarden Euro fehlen im Haushalt für das kommende Jahr, notwendige Kürzungen werden aktuell ausgehandelt. Während die Hochschulfinanzierung bis 2027 durch Verträge gesichert ist, steht die Zukunft der „Urban Tech Republic“ in Tegel auf der Kippe.

Die Berliner Hochschule für Technik (BHT) bildet das Herzstück eines Wissens- und Wirtschaftsstandortes, der auf dem Areal des stillgelegten Flughafens TXL entstehen soll.

Die Stadt plant, das Kompetenzzentrum für Urbane Technologien der BHT in das ehemalige Hauptterminal zu verlagern. Besonders Themengebiete wie Erneuerbare Energien, Mobilität und Urbane Pflanzenforschung erhalten so dringend benötigten Raum für moderne Laborflächen – innen wie außen.

Nach zahlreichen Verzögerungen – unter anderem durch die späte Eröffnung des Flughafens BER sowie Denkmalschutzfragen – ist die Zukunft des Projekts erneut unsicher. Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra kann die Finanzierung des Vorhabens, dessen Kosten inzwischen auf mehrere Hundert Millionen Euro gestiegen sind, aktuell nicht garantieren.

Platzmangel bedroht Lehre und Forschung

„Mehr als 15 Jahre Abstimmung mit den zuständigen Senatsverwaltungen und weiteren Partnern haben ein zukunftsweisendes Projekt auf den Weg gebracht. Der BHT und dem Wissens- und Wirtschaftsstandort Berlin würde ein Scheitern der Urban Tech Republic nachhaltig schaden“,

sagt Prof. Dr. Hans Gerber, Erster Vizepräsident der BHT, der fast seit Beginn in die TXL-Planungen des Landes eingebunden ist.

Die Hochschule leidet seit Jahren unter akutem Platzmangel und arbeitet mit provisorischen Lösungen. Das von unabhängiger Stelle anerkannte Flächendefizit liegt bei über 20.000 Quadratmetern. Der geplante Campus in Tegel, der Platz für über 2.500 Studierende bieten soll, ist essenziell, um konkurrenzfähig zu bleiben und die Qualität von Lehre und Forschung langfristig zu sichern.

Wissenschaft, Wirtschaft, Wertschöpfung

„Die Blaupause in Adlershof zeigt das Potential, welches in dem einzigartigen Areal rund um den ehemaligen Flughafen einer dichtbesiedelten Stadt wie Berlin schlummert. Die Erstinvestition wird sich mehrfach für unsere Stadt auszahlen. Dieses Potential ungenutzt zu lassen, ist schwer zu rechtfertigen.

Ein weiteres denkmalgeschütztes Flughafengebäude wie Tempelhof würde langfristig mehr Kosten verursachen, ohne jegliche Aussicht auf wirtschaftliches Wachstum. Wenn Berlin erfolgreicher Innovationshotspot bleiben will, braucht es neue Entwicklungsflächen. Auch die Flächen in Adlershof sind irgendwann voll – die UrbanTec Republic bietet damit die Innovationsperspektive für Berlin“, 

erklärt BHT-Präsidentin Dr. Julia Neuhaus.

Der Standort in der Urban Tech Republic bietet die Chance, Wissen in die Anwendung zu bringen und so sozialen und ökonomischen Mehrwert zu schaffen. Berlin braucht diesen Campus, um durch Ausbildung von Fachkräften zukunftsfähig zu bleiben.

Vizepräsident Gerber fasst zusammen:

„Ohne Lehre entsteht nur Leere. Die Hochschule kann das bestehende Provisorium nicht seriös aufrechterhalten. Die Modernisierung der Lehrinfrastruktur und der Ausbau der erfolgreichen Forschung wären weiterhin nicht durch Wissen und Können, sondern durch akuten Platzmangel nachhaltig limitiert. Bei aller Diskussion um den Fachkräftemangel kann das nicht das richtige Signal sein.“

— Prof. Dr. Hans Gerber, Erster Vizepräsident der BHT

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