Piraterie ist ein wiederkehrendes Motiv in Erzählungen oder Spielfilmen. Dass gewalttätige Übergriffe auf hoher See oder in anderen Gebieten, die keiner staatlichen Gewalt unterliegen, nicht lediglich Stoff für Märchen sind, geht im öffentlichen Diskurs jedoch häufig unter. Wiebke Okken, Studentin der Berliner Hochschule für Technik (BHT) macht auf diese Thematik aufmerksam. Für ihre Kartierung „Illusion Seefahrer-Romantik. Gewalt auf See“, die als Semesteraufgabe aus dem Modul Grafik-Design im Studiengang Geoinformation (B.Eng.) unter der Leitung von Prof. Dr. Florian Hruby, Geodatenvisualisierung am Fachbereich III, hervorgegangen ist, erhielt sie den ersten Preis des Ravenstein-Förderpreises in der Kategorie Hochschulen und Universitäten.
Wiebke Okken, neben dem Studium an der BHT als Nautikerin tätig, ist die Thematik ein persönliches Anliegen: „Aufgrund meiner Arbeit war es mir wichtig, auf die Existenz von Piraterie und Gewalt auf See sowie die Verharmlosung in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen“, so die Studentin. Ihre Kartografie visualisiert und erläutert gemeldete Vorfälle von Piraterie zwischen 2000 und 2022. Der Datensatz wurde dem Maritime Safety Office entnommen.
Die Preisverleihung der Kartographie-Stiftung Ravenstein zeichnet jährlich die besten Arbeiten von Studierenden der Kartographie, Geodäsie, Geographie und anderen Fächern der Geowissenschaften aus. Ziel der Stiftung ist die Nachwuchsförderung.