Stromgeneratoren für die Ukraine

Hilfe für die Zivilbevölkerung: Wolf Gero Eggers, Mitarbeiter der Berliner Hochschule für Technik, hat Stromgeneratoren für die Ukraine organisiert. Vor dem Transport in das Kriegsland wurden die Geräte an der BHT getestet.

Test eines Generators: Wolf Gero Eggers (gelbe Weste) auf dem BHT-Campus
Test eines Generators: Wolf Gero Eggers (gelbe Weste) auf dem BHT-Campus Bild: Monika Jansen

Drei Stromgeneratoren werden demnächst ihren Weg von Berlin in die Ukraine antreten. Ermöglicht wird die Spende durch das Engagement von Wolf Gero Eggers, Mitarbeiter im Labor für Software Engineering am Fachbereich VI der Berliner Hochschule für Technik (BHT). Zusammen mit einer Gruppe freiwilliger Helfer*innen beschaffte er die neuen Generatoren, die der hilfsbedürftigen Zivilbevölkerung zugutekommen werden. Die Geräte aufzutreiben, sei eine Herausforderung gewesen, sagt Eggers. „Der Markt ist leer gefegt.“

Jeder der drei Stromgeneratoren kostete rund 2000 Euro. Mit jeweils fünf Kilowatt Leistung zählen sie laut Eggers zu den leistungsfähigsten verfügbaren Modellen. Die Lieferung umfasst zwei Dieselgeneratoren, die sich besonders für einen Rund-um-die-Uhr-Betrieb eignen. Erhalten sollen sie Krankenhäuser in Kherson und Bachmut. Der dritte Generator funktioniert mit Benzin und ist für ein Waisenhaus für Kinder mit physischen und psychischen Behinderungen in Vinnitsya vorgesehen.

Humanitäre Hilfe

Der Verein „Sunflower Care“ will die Generatoren so schnell wie möglich in die Ukraine transportieren. Da dies mit erheblichem logistischem Aufwand verbunden ist, wurden die Geräte zuvor auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Dies geschah an der BHT mithilfe der Teams des Elektrotechnischen Labors und des Labors für konventionelle und erneuerbare Energien. „In der Ukraine gibt es keine Möglichkeiten, die Geräte zu reparieren. Sollte sich erst dort herausstellen, dass sie defekt sind, war die ganze Arbeit vergeblich“, erklärt Eggers.

In Planung ist bereits, weitere Stromgeneratoren in die Ukraine zu liefern. Da Geräte im Handel kaum noch erwerbbar sind, musste man improvisieren. Dazu vermittelte Prof. Dipl.-Ing. Ingo Schüring, Fachbereich VII, den Kontakt zur Firma „Menzel Elektromotoren“. Das Unternehmen sagte zu, Asynchronmaschinen zu spenden. In der Ukraine lassen sie sich beispielsweise mit alten Automotoren verbinden. Mit diesen improvisierten Stromgeneratoren lassen sich dann kleine Stromnetze – „Insellösung“ genannt – betreiben, an die jeweils zwei bis drei Haushalte angeschlossen sind. An der BHT wurde der Ansatz in einem Testaufbau erfolgreich getestet.

Seit dem russischen Angriffskrieg fuhr die Gruppe um den BHT-Mitarbeiter Eggers mehrmals mit Minibussen in die Ukraine, um humanitäre Unterstützung zu leisten. So lieferten sie dringend benötigten Hilfsgüter wie Medizin, medizinisches Material, Thermokleidung oder eben Generatoren. Die Gruppe will mit ihrer Arbeit insbesondere Kindern mit chronischen Krankheiten, körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen unterstützen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Vereins „Sunflower Care“.

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