Urban Tech Republic Tegel

Einen kreativen Ort mit Seminarräumen, Laboren und angeschlossenen Versuchsflächen plant die Beuth Hochschule auf dem ehemaligen Flughafen TXL. Wie Wissenschaft, Forschung und Industrie dort ineinandergreifen sollen, erläuterte Präsident Werner Ullmann im Januar im Abgeordnetenhaus.

Sitzung des Wirtschaftsausschusses
Prof. Dr. Werner Ullmann erläutert im Wirtschaftsausschuss – digital zugeschaltet – die Pläne der Beuth Hochschule in TegelBild: Philipp Bouteiller

Der neue Flughafen BER ist geöffnet, der Flughafen TXL in Berlin-Tegel ist geschlossen. Wie geht es jetzt mit TXL weiter? Um diese Frage ging es bei der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses am 11. Januar 2021. Angehört wurde, neben Prof. Dr. Philipp Bouteiller (Tegel Projekt GmbH), Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl (Fraunhofer IPK) und Jörg Nolte (IHK Berlin) auch Prof. Dr. Werner Ullmann, Präsident der Beuth Hochschule.

Auf dem Areal des ehemaligen Flughafens entsteht ein Forschungs- und Industriepark: The Urban Tech Republic. Die Beuth Hochschule wird ihr Kompetenz-Cluster Urbane Technologien dorthin verlegen. Digital zugeschaltet, erklärte Prof. Dr. Werner Ullmann, was die Beuth Hochschule in Tegel vorhat.

Einen Mitschnitt der Anhörung gibt es auf YouTube (Präsident Ullmann ab 1:26:00, davor bereits weitere Infos zur Urban Tech Republic).

MINT-Studiengänge brauchen Platz

Die Beuth Hochschule ist eine der größten Fachhochschulen mit starker MINT-Ausrichtung in Deutschland. Geplant wurde die Hochschule für 6.000 Studierende, heute studieren hier knapp 13.000 – dafür reicht der Platz auf dem Hauptcampus im Wedding längst nicht mehr aus, Außenstellen mussten angemietet werden.

„Um dem Flächendefizit zu begegnen, wurde ein Konzept mit zwei Standorten entwickelt: Der Hauptcampus im Wedding bleibt bestehen und wird durch den Laborneubau „WAL“ erweitert, ein zusätzlicher Campus entsteht in Tegel“, sagte Ullmann.

Hochschulstandort TXL

Für die Beuth Hochschule wird der Gesamtkomplex des Terminal­gebäudes A erschlossen. Das ehemalige Terminalgebäude verwandelt sich somit in einen kreativen und lebendigen Ort mit Seminarräumen, Laboren sowie angeschlossenen Versuchsflächen „direkt vor der Tür“ für rund 2.500 Studierende.

Diese Studiengänge werden nach Tegel ziehen:

  • Architektur (B.Eng./M.Eng.)Update
  • Facility Management (B.Eng./M.Eng.; gemeinsam mit der HTW)
  • Gebäude- und Energietechnik (B.Eng.)
  • Gebäudetechnik und Energiemanagement (M.Eng.)
  • Gartenbauliche Phytotechnologie (B.Sc.)
  • Landschaftsarchitektur (B.Sc.)
  • Urbanes Pflanzen- und Freiraum-Management (M.Eng.)
  • Landschaftsbau und Grünflächenmanagement (dual)
  • Elektromobilität (B.Eng.)
  • Elektronische Energiesysteme (dual)
  • Mechatronik (B.Eng./M.Eng.)
  • Maschinenbau – Erneuerbare Energien (B.Eng.)

Wissenschaft, Forschung und Industrie für die Stadt der Zukunft

Mit den Schwerpunkten der Studiengänge im Bereich „Urbane Technologien“ soll die Beuth Hochschule als „Ankernutzerin“ zum Kern der Urban Tech Republic werden. Zahlreiche Kooperationen und Synergien mit Unternehmen und Startups ermöglichen einen Dreiklang von Wissenschaft, Forschung und Industrie, in dem die Beuth Hochschule als Impulsgeberin fungieren kann.

„In der Urban Tech Republic soll man gleichzeitig lehren, forschen, entwickeln und produzieren können: rund 1.000 große und kleinere Unter­nehmen mit 20.000 Beschäftigten werden den Studierenden und wissen­schaft­lichen Mitarbeitenden viele Perspektiven bieten: Praktika, Abschlussarbeiten, Promotions­themen, Spin-Offs, Einstiegspositionen –  ein Gewinn nicht nur für die Studierenden, Lehrenden und Forschenden, denn mit den Forschungs- und Transfer­aktivitäten ist die Beuth Hochschule Motor für Innovationen und wirtschaftliche Entwicklung und bietet vielfältige Perspek­tiven für Unternehmen und Startups, die sich in der Urban Tech Republic ansiedeln werden und hervorragenden ingenieur­wissenschaftlichen Nachwuchs suchen.“

— Prof. Dr. Werner Ullmann, Präsident der Beuth Hochschule

Im Fokus werden Themen für wachsende Metropolen des 21. Jahrhunderts stehen: der effiziente Einsatz von Energie, nachhaltiges Bauen, umweltschonende Mobilität, Recycling, die vernetzte Steuerung von Systemen, sauberes Wasser, der Einsatz neuer Materialien und grüne Flächen in der Stadt der Zukunft.

Auch das neue Wohnviertel mit 5.000 Wohnungen im Schumacher Quartier wird die Beuth Hochschule begleiten, zum Beispiel hinsichtlich einer klimaneutralen Energieversorgung.

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