Tegel schließt – Beuth-Campus entsteht

Nach der Beschlussvorlage des Senats hat sich nun auch der Verkehrsausschuss für die Schließung des Flughafens Tegel ausgesprochen. Die Gründe sind vielfältig: der Erhalt des innerstädtischen Flughafens sei zu laut, zu teuer und zu gefährlich.

Beuth Hochschule soll Campus auf TXL-Gelände erhalten ©topotec

Der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Klimatechnik hat in einer Sitzung am 24. Mai 2018 für die Schließung des Flughafens Tegel (TXL) plädiert. Trotz des Volksentscheids stimmte die rot-rot-grüne Koalition gegen die Offenhaltung von Tegel und befürwortete somit die Empfehlung des Abgeordnetenhauses. Im April beschloss der Berliner Senat unter Michael Müller den TXL-Volksentscheid nicht zu unterstützen.

Laut, teuer und gefährlich

Jörg Stroedter, Reinickendorfer Abgeordneter und Flughafenkoordinator der SPD, bezeichnete die Offenhaltung Tegels nach Eröffnung des Flughaftens Berlin-Brandenburg (BER) als unmöglich. Zum einen hat das Bundesverwaltungsgericht angeordnet, die Schließung TXLs sechs Monate nach Eröffnung des BER herbeizuführen und die rechtlichen Auflagen wären daher viel zu hoch. Zum anderen würde der Schallschutz bis zu zwei Milliarden Euro kosten und trotzdem müssten Anwohner/-innen weiterhin unter einer starken Lärmbelästigung leiden. Auch aus klima- und umweltpolitischer Sicht sei die Schließung Tegels zu befürworten. Als innerstädtischer Flughafen stellt der TXL außerdem ein großes Sicherheitsrisiko dar und belastet die Berliner Verkehrsbetriebe durch Umsteigeverkehr zusätzlich. „Unser gemeinsames Ziel bleibt daher, den Flughafen TXL zu schließen und die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner nachhaltig von Lärm und Flugverkehr zu entlasten“, erklärte der SPD-Flughafenkoordinator.

Beuth-Campus in der Urban Tech Republik

Es gäbe hervorragende Pläne für die Nachnutzung des Flughafengeländes, betont Stroedter. In der Urban Tech Republik soll unter anderem die Beuth Hochschule einen neuen Standort bekommen. Mit 2.500 Studierenden aus den Bereichen erneuerbare Energien, E-Mobility, Mechatronik, Architektur, Gebäude- und Energietechnik sowie urbane Pflanzenforschung wird sie das Terminalgebäude beziehen.

In dem Forschungs- und Industriepark entstehen zudem 20.000 Arbeitsplätze für Startups und Firmen der Kreativbranche, 9.000 Wohnungen sowie ein Naherholungsgebiet. Im Gespräch ist außerdem der Flughafen als Clubstandort. Gemeinsam mit Studierenden, Forschenden, Gründerinnen und Gründern sowie Industriellen und Investoren sollen in TXL zukünftig urbane Technologien für die Städte von morgen entwickelt werden.

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