Eine der häufigsten Erkrankungen von Kontaktlinsenträgerinnen und -trägern ist die mikrobielle Hornhautentzündung, die durch Keime wie Bakterien, Pilze, Hefen, Viren oder Akanthamöben ausgelöst wird und im schlimmsten Fall zur Erblindung führt. Augenärzte fürchten insbesondere die durch Akanthamöben verursachte Keratitis, da sie kaum auf derzeit verfügbare Therapiemöglichkeiten mit Desinfektionsmitteln und Antibiotika anspringt und diese zudem mit starken Nebenwirkungen verbunden sind.
Am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP wird nach einem neuen Therapieansatz der von Akanthamöben injizierten Keratitis gesucht, welcher auf Antibiotika verzichtet und zukünftig eine sowohl effektive als auch schonende Behandlung ermöglichen soll. In seiner Bachelorarbeit am Fraunhofer IAP griff Christopher Plog, Student der Pharma- und Chemietechnik, das Thema auf. Betreut wurde er von Dr. Joachim Storsberg, Abteilungsleiter des Fraunhofer-Instituts und Lehrbeauftragter am Fachbereich II der Beuth Hochschule.
Um die winzigen Parasiten zu töten, entwickelte das Forschungsteam therapeutische Kontaktlinsen mit plasma-aktiviertem Wasser. Christopher Plog untersuchte in seiner Abschlussarbeit den Einfluss von plasma-aktivem Wasser auf Akanthamöben. Für seine Experimente stellte er polymere Kontaklinsenmaterialien her und lud diese mit plasma-aktiviertem Wasser auf. Im Labor kultivierte er Akanthamöben und testete die Wirkung der Kontaktlinsen auf die Erreger.
Die Ergebnisse wurden auf Konferenzen und Tagungen vorgestellt und stießen bei Augenärztinnen und -ärzten auf großes Interesse.
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