Theaterbausammlung digitalisiert

Über 5.000 Objekte der Theaterbausammlung der TU Berlin sind ab sofort online frei zugänglich. In einem gemeinsamen DFG-Projekt haben die TU Berlin und die Beuth Hochschule die Sammlung in den vergangenen zwei Jahren erschlossen und digitalisiert.

Theaterbausammlung der TU Berlin
Jetzt digital verfügbar: Die umfangreiche Theaterbausammlung der TU Berlin (Foto: Franziska Ritter/Robert Huth)

Die Theaterbausammlung der Technischen Universität (TU) Berlin beherbergt gut erhaltene Archivalien aus dem Zeitraum 1939 bis 1969 zu mehr als 500 Theaterbauten schwerpunktmäßig in Deutschland, Österreich, Frankreich, Slowenien, Polen, Tschechische Republik und Russland. Die bildlichen Materialien – Grundrisse, Schnitte, Fotografien und Schriftdokumente – geben einen einzigartigen Überblick des Zustands mitteleuropäischer Kulturbauten in der Mitte des 20. Jahrhunderts: Einerseits bildet die Sammlung eine Bestandsaufnahme der visionären Entwicklungen der 20er und 30er Jahre, andererseits dokumentieren die Objekte Stagnation und Rückbau während des Dritten Reichs. Zugleich gibt die Sammlung wertvolle Einblicke in die Visionen des architektonischen Aufbruchs der Nachkriegsmoderne bis in die 60er und 70er Jahre.

Im ehemaligen Institut für Theaterbau der TU Berlin (1968–1987) wurden die Archivalien gesammelt und nach längerem Dornröschenschlaf 2014 aufgeweckt: Drei Kooperationspartner – das Architekturmuseum und der Studiengang Bühnenbild_Szenischer Raum der TU Berlin sowie der Studiengang Theatertechnik der Beuth Hochschule – bildeten eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Durch eine erfolgreiche DFG-Antragstellung konnte das zweijährige Digitalisierungs-Projekt im Januar 2016 starten und das fünfköpfige Team die Arbeit im Architekturmuseum aufnehmen.

Projektleiterin Franziska Ritter (Studiengang Bühnenbild_Szenischer Raum, TU Berlin) betont:

„Durch den nun vollzogenen Umzug in das Architekturmuseum, die dortige sichere Bewahrung und die hochauflösende Digitalisierung konnte eine zukunftsweisende Grundlage für weiterführende Forschung geschaffen werden. Unser Team hat im Laufe der zwei Jahre das Projekt auf mehreren internationalen Konferenzen vorgestellt und wir haben weitere interdisziplinäre Kooperationen, z. B. mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin und dem Institut für Kunstgeschichte der TU Berlin etabliert, um eine wissenschaftliche Auswertung der gewonnenen Daten weiterzuverfolgen.“ 

Prof. Dr. Bri Newesely (Studiengang Theater- und Veranstaltungstechnik, Beuth Hochschule) sagt dazu:

„Unser Ziel ist es, im Zusammenhang von Baugeschichte, Bühnentechnik und Szenographie über theatrale Räume zu reflektieren. Durch eine dafür entwickelte analytisch-vergleichende Bestandsaufnahme in Form von Kartographien entsteht ein vielschichtiges Bild der theatralen Landschaft. Die komplexe Aufbereitung des historischen Materials wird das Verständnis für die zukünftige Auseinandersetzung, Bewertung und Konzeption von Theaterbauten voranbringen.“

Die Sammlung ist ab sofort vollständig über die Onlinedatenbank des Architekturmuseums der TU Berlin für die Wissenschaft und eine breite Öffentlichkeit frei zugänglich und leistet damit schon jetzt einen wertvollen Beitrag zum Erhalt und zur Sichtbarmachung kulturellen (Theater-)Erbes in Europa.

Weitere Informationen:
www.tu-buehnenbild.de/theaterbausammlung-der-tu-berlin-nun-vollstaendig-online-verfuegbar

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