Die Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel gehörte zum historischen Zentrum Berlins und erlangte über die Stadtgrenzen hinaus Bedeutung. Jetzt soll sie wieder aufgebaut werden. Der Deutsche Bundestag hat dafür Ende 2016 über 60 Millionen Euro bewilligt. Unter der Leitung von Prof. Mara Pinardi und Labormitarbeiterin Alexandra Schubert erarbeiteten Architekturstudierende (Master) als Semesterarbeit Nutzungs- und Gestaltungskonzepte für die Rekonstruktion der Bauakademie.
Die Frage nach der Zukunft des Areals der Bauakademie, verbunden mit der Rekonstruktion und Nutzung des Schinkelbaus, ist heute – im Zusammenhang mit der bevorstehenden Fertigstellung der neuen Bebauung am Schinkelplatz und der Rekonstruktion des Schlosses – von großer Aktualität und Bedeutung.
Die Studierenden sehen die künftige Bauakademie als ein Kompetenzzentrum und Forum, das sich im Sinne von Schinkel mit den Fragen der Innovation in der Architektur und im Bauwesen auseinandersetzt. Die Gestaltungskonzepte gehen von einer Rekonstruktion des Gebäudes aus, die Kubatur und die historischen Fassaden der Bauakademie berücksichtigt – mit Ausnahme der Öffnungen in der Erdgeschosszone – und interpretierend mit den Innenräumen umgeht.
1832 bis 1836 wurde die Bauakademie nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Schinkel war 1830 zum Leiter der Oberbaudeputation ernannt worden. Ein Jahr später erhielt sein Freund, Peter Christian Beuth, der Leiter des Gewerbeinstitutes, die Direktorenstelle der Bauakademie. In dieser Zeit entstand der Plan für den Bau eines eigenen Gebäudes für die Bauakademie, die berühmte Schule zur Ausbildung von Baumeistern.
Entscheidende Merkmale der Konstruktion und Fassadengestaltung lassen sich vom englischen Industriebau ableiten und gelten als revolutionär und richtungsweisend für die moderne Architektur. Das Gebäude überstand den Krieg, wurde aber 1962 im Zusammenhang mit dem Bau des Außenministeriums der DDR abgerissen. 2002 wurde die nordöstliche Ecke der Bauakademie neu errichtet, die sogenannte Musterfassade. 2005 entstand ein Musterraum, der einen Teil des ehemaligen Zeichensaals im 1. Obergeschoss nachbildet.
Kontakt: Prof. Mara Pinardi, Tel. 030 4504-2686, E-Mail: pinardi[at]beuth-hochschule.de