Ricardo Kocadag studiert im 6. Semester Bauingenieurwesen (Bachelor) an der Beuth Hochschule. Seit 2013 arbeitet er neben seinem Studium in der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in der Abteilung Bauwerksicherheit.
Mit der Schallplatte aus Ultrahochleistungsbeton (UHPC) entwickelte er nicht nur optisch, sondern auch materialtechnisch etwas ganz Besonderes. UHPC ist ein Gemisch aus Zement, Gesteinskörnung, Zusatzstoffen, Zusatzmitteln und Wasser. Als Massenbaustoff ist er vielseitig einsetzbar für den Bau von Brücken oder Gebäuden.
Beton als Datenspeicher für Musik
Durch Beuth-Student Ricardo Kocadag hat Beton eine neue Eigenschaft bekommen: Er kann auch für die Herstellung von Datenträgern – beispielsweise als Schallplatte – genutzt werden.
Im BAM-Forschungslabor untersucht Kocadag die Funktionalisierung von Beton-Oberflächen. Dazu wurde die Oberfläche von UHPC mit neuen Eigenschaften ausgestattet, die über den herkömmlichen Anwendungsbereich als Baustoff hinausgehen. Die Oberflächen-Funktionalisierung auf mikrostruktureller Ebene erlaubt auch die Speicherung von Daten auf UHPC und deren Wiedergabe.
Ricardo Kocadag erklärt:
„Mit dieser Schallplatte aus Ultrahochleistungsbeton wollen wir zeigen, dass durch eine Funktionalisierung von Oberflächen die Eigenschaften von Werkstoffen an ihre jeweilige Anforderung und Anwendung angepasst werden können. Die UHPC-Schallplatte zeigt, dass Beton mehr kann, als es ihm seine derzeitige baupraktische Anwendung abverlangt.“
Die Ultrahochleistungsbeton-Schallplatte ist auf jedem herkömmlichen Plattenspieler abspielbar. Noch ist die Betonscheibe ein unverkäufliches Musterexemplar.
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) entwickelt und validiert seit mehr als 100 Jahren Analyseverfahren, Prüfverfahren und Bewertungsmethoden sowie Modelle und erforderliche Standards. Die BAM arbeitet für eine ausgeprägte Sicherheitskultur in Deutschland und Sicherheitsstandards, die auch in Zukunft höchsten Anforderungen genügen.
Kontakt: Dr. rer. nat. Ulrike Rockland (Pressestelle BAM), Telefon: 030 8104-1003, E-Mail: presse[at]bam.de