Ein unverwechselbarer Name für den größten Hörsaal
Zurzeit entsteht ein neues Campus- und Häuserleitsystem für unsere Hochschule. Damit es in Zukunft zwischen dem Beuth-Saal – dem größten Veranstaltungsort in Haus Grashof – und der Beuth-Halle – der alten Maschinenhalle im Innenhof von Haus Beuth – nicht mehr zu Verwechslungen kommt, suchte das Präsidium einen neuen Namen für den Beuth-Saal. Bei einem Ideenwettbewerb im Sommer 2013 waren die Mitglieder der Hochschule gefragt: „Wie soll der Beuth-Saal zukünftig heißen?“
Fast 100 Studierende, Lehrende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben 188 Namen – zum Teil mehrfach – genannt. Die Jury und das Präsidium hatten die nicht ganz einfache Aufgabe, aus insgesamt 107 unterschiedlichen Vorschlägen den Namen auszuwählen, der am besten zur Beuth Hochschule und ihrem größten Hörsaal passt.
Wegbereiterin Prof. Dr. Ingeborg Meising (1921 bis 2012)
Neue Namenspatronin ist eine herausragende Frau und Wegbereiterin: Prof. Dr. Ingeborg Meising, die erste Professorin der 1971 gegründeten Technischen Fachhochschule Berlin (TFH) und heutigen Beuth Hochschule für Technik Berlin.
Ingeborg Meising studierte ab 1942 an der Technischen Hochschule Berlin (heute TU Berlin) Mathematik und Physik mit dem Nebenfach Flugströmungslehre, promovierte 1945 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (heute Humboldt-Universität) und schloss das erste und zweite Staatsexamen für das höhere Lehramt an.
Ab 1950 lehrte Meising als erste Dozentin an der Staatlichen Ingenieurschule Beuth und ab 1954 an der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen, beides TFH- bzw. Beuth-Vorgängereinrichtungen. 1971 wurde Prof. Dr. Ingeborg Meising die erste Professorin an der TFH – für die Lehrbereiche Mathematik und die damals junge Disziplin „Rechenanlagen“.
Einsatz für die Hochschule und Chancengleichheit
Neben ihrer erfolgreichen und engagierten Lehrtätigkeit gestaltete Prof. Dr. Ingeborg Meising die Hochschule aktiv mit: Sie leitete das Hochschulrechenzentrum, war Vorsitzende des Forschungs- und des Berufungsausschusses, stellvertretende Fachbereichsvorsitzende, Mitglied des Akademischen Senats, Beauftragte für den Technologietransfer sowie Mitglied in der Verbindungskommission der Technischen Universität und der damaligen TFH Berlin. Auch nach ihrer Pensionierung 1986 blieb sie der späteren Beuth Hochschule verbunden.
Beispielhaft vereinte die zweifache Mutter Beruf und Familie und setzte sich schon früh für die Chancengleichheit von Frauen ein. Für ihr vorbildliches Wirken erhielt Ingeborg Meising 1981 das Bundesverdienstkreuz.
Umbenennung am Hochschultag 2013
Der ehemalige Beuth-Saal wurde am Hochschultag der Beuth Hochschule am 20. November 2013 durch Präsidentin Prof. Dr. Monika Gross in Ingeborg-Meising-Saal umbenannt. Sieben Hochschulmitglieder hatten diesen Namen im Wettbewerb vorgeschlagen – Hedda Meising, Tochter der Namensgeberin, zog als „Glücksfee“ die Gewinnerin des Hauptpreises. Über einen E-Book-Reader darf sich Reingard Jundt, Mitarbeiterin am Fachbereich VI, freuen.