Der Baumschulbetrieb Späth wurde am 11. September 1720 durch Christoph Späth als kleine Gemüse- und Blumengärtnerei gegründet und in den folgenden Jahren stetig erweitert. Ein häufiger Gast der gärtnerischen Anlagen war der pflanzenliebende preußische König Friedrich Wilhelm I. Dies führte dann wohl auch dazu, dass der Sohn Carl Späth sich im königlichen Schlossgarten in Charlottenburg weiter ausbilden lassen durfte und Christoph Späth selbst zum „Kunstgärtner und vollberechtigten Berliner Bürger“ aufrückte – eine enorme Wertschätzungen für Baumschulgärtner in der damaligen Zeit!
In den 1920er und 30er Jahren hatte sich der Betrieb zur größten Sortimentsbaumschule der Welt entwickelt und entwarf für viele Herrschaftshäuser in Europa mit seiner Abteilung „Gartenplanung“ die Parkanlagen und großen Privatgärten. Der II. Weltkrieg änderte alles, dennoch blieben die Späth'schen Baumschulen in der ehemaligen DDR ein Vorzeigebetrieb und machten sich mit gezielten Pflanzenzüchtungen und einem großen Sortiment einen Namen.Â
Forschung, Ausbildung und gärtnerische Praxis Hand in Hand
Die Späth'schen Baumschulen setzten sich von Beginn an für eine gärtnerische Ausbildung ein. So initiierten sie die Gründung der Königlichen Gärtnerlehranstalt 1823 in Potsdam-Wildpark unter der Leitung von Peter Joseph Lenné mit. Aus dieser Institution ging u. a. die heutige Beuth Hochschule hervor. Daran erinnerte Beuth-Präsident Prof. Dr. Werner Ullmann in seinen Begrüßungsworten anlässlich einer historischer Baumpflanzung am 10. September 2020. Zum 300. Jubiläum der Baumschulwirtschaft in Berlin pflanzte Bundesministerin Julia Klöckner im Großen Tiergarten einen Klimabaum (Späth-Erle).
„Baumpflanzungen gelingen in der sich wandelnden Stadt nur dann, wenn Forschung, Ausbildung und gärtnerische Praxis Hand in Hand gehen“, so Ullmann. Bundesministerin Klöckner betonte den großen Beitrag, den junge Studierenden für die Gesellschaft leisten könnten.
„Am Berliner Traditionsstandort für die grüne Branche bekommt der Slogan der Beuth Hochschule ‚Studiere Zukunft‛ u. a. durch seine grünen Studiengänge die richtige Bedeutung. Was heute gepflanzt wird, ist Balsam für die Seele der urbanen Gesellschaft und in der Stadt der Zukunft der „grüne Teil“ der Lebensqualität“, ergänzte Prof. Dr. Hartmut Balder aus dem Fachbereich V, der die Pflanzaktion angeregt hatte.