Kunst am Bau: „Mad Scientists“ für den WAL

Der Kunst am Bau-Wettbewerb für den Neubau des Laborgebäudes Wedding Advanced Laboratories (WAL) ist entschieden. In der zweiten Phase entschied das Preisgericht mit großer Mehrheit für den Entwurf „Mad Scientists“ von Jörg Lange aus.

Auf einer hell-türkis gestrichenen Wand sind in goldener Schrift Namen angebracht, avor befinden sich quaderförmige Sitzelemente
„Mad Scientists“ von Jörg LangeBild: Jörg Lange

Unter Vorsitz des Künstlers Prof. Dr. Frieder Schnock kam der Kunst am Bau-Wettbewerb für den Labor-Neubau Wedding Advanced Laboratories (WAL) der Berliner Hochschule für Technik (BHT) im Februar zum Abschluss. In der zweiten Wettbewerbsphase wurden elf Entwürfe eingereicht. Das Preisgericht sprach sich nach einer mehrstündigen Beratung mit großer Mehrheit für den Entwurf „Mad Scientists“ von Jörg Lange aus.

Die Gewinner*innen

1. Preis: „Mad Scientists“ von Jörg Lange, Berlin
2. Preis: „GEDANKEN.EXPERIMENT“ von Manuela Fersen, Bünde
3. Preis: „TAKE OFF“ von Liudmila Sotnikova, Düsseldorf

In seiner Arbeit „Mad Scientists“ thematisiert Jörg Lange die starke Prägung des gesellschaftlichen Verständnisses von Wissenschaft durch fiktive Charaktere. In den Obergeschossen des Foyers werden die Namen von 69 aus Literatur, Film und Computerspielen ausgewählten „Mad Scientists“ angebracht, die aus den Bereichen Physik, Chemie, Biologie und angrenzenden Fachrichtungen ein breites Spektrum an Charakteren, Handlungen und Absichten zeigen.

Die Namen der „Mad Scientists“ werden in Druckbuchstaben aus Edelstahl gefertigt und mit einer Goldbeschichtung in Spiegelglanzqualität versehen. Sie zeichnen ein vielschichtiges Bild der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung von der Zeit am Ende der Aufklärung bis in die Gegenwart und Zukunft.

Neue Perspektiven durch Kunst am Bau

Prof. Dr. Hans Gerber, 1. Vizepräsident, und Architektin Sophie-Charlotte Gatzke (Bauplanung) waren für die BHT im Preisgericht. „Bei öffentlichen Bauten gibt es eine Verpflichtung zu „Kunst am Bau“. Mit der Auswahl sind wir zufrieden, die „Mad Scientists“ finden einen sehr guten Platz im WAL und werten den Bau auf. Die Kunst ist so für die breite Öffentlichkeit zugänglich und sichtbar. Schön ist auch, dass das Konzept eine Weiterentwicklung ermöglicht, was etwas Dynamisches ist und damit der BHT gut steht,“ so Prof. Dr. Gerber.

Das Preisgericht begrüßte die ästhetische Umsetzung sowie die herausragende konzeptionelle Qualität der Arbeit, die sich auf mehreren inhaltlichen Ebenen entfaltet. Durch die kommentarlose Ansammlung von Namen fiktiver Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rege die Arbeit dazu an, kritisch zu reflektieren, welche Assoziationen Teile der Öffentlichkeit mit Wissenschaft verbinden.

Die Schriftinstallation lädt auf unaufdringliche Weise dazu ein, dass Lehrende und Studierende in Interaktion treten. „Mad Scientists“ ist interpretations- und veränderungsfähig: Betrachter*innen können eigene Assoziationen finden, die Namen können ergänzt oder verändert werden, ohne dass die Arbeit zukünftig ihre Aussagekraft verliert. Auf eine subtile Art ergänzt die Arbeit zudem das räumliche und gestalterische Konzept, das dem Gebäude zugrunde liegt.

Künstlerische Auseinandersetzung mit Gebäude und der Hochschule

Der offene zweiphasige Kunstwettbewerb wurde im Frühjahr 2024 von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt – unter der Beteiligung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege sowie der Berliner Hochschule für Technik (BHT) ausgelobt.

In der ersten Phase waren die Teilnehmenden aufgefordert, grundsätzliche künstlerische Lösungsansätze in Form einer Ideenskizze zu entwickeln. Zwölf Konzepte wählte das Preisgericht zur detaillierten Ausarbeitung in der zweiten Phase aus.

Aufgabe des Wettbewerbs war es, einen künstlerischen Entwurf zu erarbeiten, der sich mit der Architektur des Laborgebäudes, dem räumlichen Kontext und der Nutzung als Ort der Lehre und Forschung im Sinne des Leitbildes der Berliner Hochschule für Technik auseinandersetzt.

Eine digitale Ausstellung der elf in der zweiten Phase des Kunstwettbewerbs ausgearbeiteten Entwürfe wird demnächst online zu sehen sein.

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