Der Grundstein für die Institutionalisierung einer anwendungsbezogenen Hochschulbildung wurde in den 1960er Jahren gelegt. Da der stetig steigende Bedarf an Fachkräften durch die Universitäten nicht mehr gedeckt werden konnte, wurde die Aufwertung der Ausbildung an Ingenieurakademien diskutiert.
In Berlin erfolgte die Umwandlung der Ingenieurakademien am 1. April 1971. Sie wurden als neu gegründete Fachhochschulen in das Hochschulsystem eingegliedert. Am traditionsreichen Standort in Wedding nahm die Technische Fachhochschule Berlin (TFH) durch die Zusammenlegung fünf renommierter Ingenieurakademien ihre Arbeit auf.
Durch die Eingliederung weiterer technisch ausgerichteter Schulen wuchs die mit 4.500 Studierenden gestartete Hochschule rasant. Schnell erwarb sich die TFH Berlin einen hervorragenden Ruf: Kooperationen im In- und Ausland und die Zusammenarbeit mit hochrangigen Firmen wie Siemens, AEG oder IBM erwiesen sich für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Berlin als überaus förderlich.
Die Nachfrage nach Studienplätzen stieg – heute platzt der ursprünglich für 6.000 Studierende geplante Campus aus allen Nähten.
Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen sowie die Gleichstellung der Abschlüsse an Universitäten und Hochschulen steigerten die Beliebtheit der Hochschulen für angewandte Wissenschaften noch.
Zum Zeitpunkt der Umbenennung der TFH in Beuth Hochschule für Technik Berlin 2009 waren bereits über 9.000 Studierende an Bord und die räumlichen Kapazitäten ausgeschöpft. 2021 zählt die Hochschule mehr als 13.000 Studierende.
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Perspektiven
Für die Zukunft bieten sich mit der Nachnutzung des Flughafens Tegel im Terminal A und B sowie mit dem Neubau des WALs (Wedding Advanced Laboratories) auf dem Campus hervorragende räumliche Perspektiven für die Hochschule.
Der Campus verändert sich, die Hochschule auch. Neue Studiengänge, die Einführung der kooperativen Promotion, die erfolgreiche Entwicklung der praxisnahen Forschung sowie des Technologietransfers und die Perspektiven für Startups geben der Hochschule ein neues, innovatives und zukunftsorientiertes Gesicht.
Im Jubiläumsjahr wird die Beuth Hochschule auch einen neuen Namen erhalten und ab 1.10.2021 Berliner Hochschule für Technik heißen. Diesem Schritt vorausgegangen war ein dreijähriger Diskurs über den Namensgeber C.P.W. Beuth und seinen Antisemitismus.
Die Mitglieder der Technische Fachhochschule Berlin hatten 2009 das Wirken Beuths für die Gewerbeförderung Preußens mit der Umbenennung gewürdigt. Erst später tauchten historische Quellen auf, die belegen, dass der Namenspatron Beuth sich antisemitisch geäußert und auch antisemitisch gewirkt hat. Seine Verdienste um die Ausbildung von Technikern bleiben aber unbestritten.
Auch der Hochschultag wird am 17. November 2021 ganz im Zeichen des Jubiläums stehen: „50 Jahre Berliner Hochschule für Technik“. Gleichzeitig planen die Berliner Fachhochschulen gemeinsam eine digitale Ausstellung „50 Jahre – 50 Köpfe“, in der Mitglieder aus allen Statusgruppen präsentiert und gewürdigt werden.