Juni 2024 - Tom Siebeneicher

... ist Agil Coach bei Xebia in den Niederlanden. „Deutschland ist digital abgehängt. Der derzeitige Zustand ist erschreckend", sagt er.

 


Tom Siebeneicher
Principal Transformation Consultant @ Xebia | Enterprise Agile Coach | Digital Strategy Advisor | Speaker

Studiengang
Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen - Maschinenbau Master Wirtschaftsingenieurwesen - Maschinenbau

Zeit an der Hochschule
2010 - 2015

Tom Siebeneicher hat im agilen Arbeiten seine Berufung gefunden. Zum ersten Mal kam er mit der Arbeitsmethode während seines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens/Maschinenbaus in Berührung.

Ausschlaggebend für die Aufnahme eines Studiums an der Berliner Hochschule für Technik (BHT) war das Sportförderprogramm der Hochschule: „Als aktiver Sportler konnte ich an der BHT, vor allem mit der Unterstützung durch Herrn Wenzel, mit dem Kanu-Sport neben dem Studium weitermachen“, sagt der aus Prenzlau stammende Alumnus Tom Siebeneicher zu seiner Entscheidung. „Dadurch konnte ich meine Praxisphase flexibler organisieren und für sechs Monate nach China gehen.“ Die persönliche Betreuung und das Studium in kleinen Gruppen überzeugten ihn, auch den Master an der BHT zu machen.

2015, nach seinem Abschluss, fängt Siebeneicher als Projektmanager bei der Management- und Technologieberatung Campana & Schott in Hamburg an, wo er schon bald vom klassischen Projektmanagement zum agilen Arbeiten wechselt. Maßgeschneiderte Prozesse, der innovative Einsatz von Technologie und die Weiterentwicklung der Ziele und Arbeitsweisen .in proaktiven Teams, um sich den stetigen Veränderungen des Marktes anzupassen, faszinieren ihn dabei besonders. 2021 kommt der Wechsel zu Xebia in den Niederlanden. Dort baut er seine Leidenschaft für agiles Arbeiten als IT-Unternehmensberater im Consulting aus. „Agiles Arbeiten gilt heute als Mainstream. Fast alle behaupten, sie wüssten, was es ist – die Wirklichkeit sieht anders aus“, sagt der Profi. Agilität und agiles Projektmanagement seien nichts für jeden, denn vielfach fehle noch die nötige Flexibilität und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen.. „Es lassen sich damit auch nicht alle Aufgaben lösen. Sinnvoll eingesetzt, ist es aber sehr vorteilhaft.“

Generationswechsel ist notwendig

Dafür wäre es seiner Meinung nach notwendig, die Methoden des agilen Arbeitens stärker und vor allem früher in die Lehre zu integrieren. „Während meines Studiums war Agilität kein Thema. Ich bin eher zufällig darauf gestoßen.“ Im Studium werde viel Wissen vermittelt, aber das tägliche Handwerkszeug komme oft zu kurz – vor allem Tools und Skills wie Managementsoftware oder Zeitmanagement. Entsprechende Angebote gibt es an der Hochschule, nur finden sie häufig außerhalb des regulären Studienablaufs statt: „Uns hat zum Beispiel niemand glaubhaft vermitteln können, wozu man die Angebote des Career Service brauchen könnte.“

Für Siebeneicher ist klar, dass Hochschulen spezifischer auf die wandelnden Bedarfe am Markt reagieren müssen: „Ich denke, die Bildungsstrukturen in Deutschland sollten sich anpassen. Wenn mehr Lehrbeauftragte den Stoffdie Studieninhalte vermitteln würden, wäre ein schnellerer und kontinuierlicherer Faktencheck zwischen den Anforderungen der Industrie und dem Studium möglich.“ Mehr Wahlpflicht- statt Pflichtmodulen wären laut Siebeneicher förderlich. Das würde gerade Studierenden, die Vorkenntnisse haben helfen oder könnte dazu beitragen, besser einen Schwerpunkt im Studium zu setzen. „Also weg vom klassischen Studium hin zum modularen Studieren – fähigkeits- und zielorientiert.“ Topmanager sollten, so wie es in vielen anderen europäischen Ländern schon üblich ist, sowohl die Hochschulleitung als auch Lehrende strategisch beraten.

„Die BHT muss die Hilfe von Alumni systematisch einfordern, um wettbewerbsfähig und am Puls der Zeit zu bleiben.“ Als Redner auf Konferenzen, in Foren, oder Podcasts berät Siebeneicher vielfältige Unternehmen und Organisationen. Der BHT würde er seine Expertise auch zur Verfügung zu stellen.

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