Eine Firma für innovatives Prototyping zu gründen, diese Entscheidung fiel für Dominik Waize bereits im Studium an der Beuth Hochschule, das er 2015 mit dem Master abschloss. Ein von ihm entwickelter 3D-Drucker inklusive neuentwickelter Steuerelektronik sowie die Tatsache, dass alle inkludierten Mikrocontroller programmiert, sämtliche Teile modelliert und CNC-gefräst wurden, führte von Anfang an zu innovativen Ergebnissen. Bereits 2015 erhielt das Unternehmen eine Innovationsauszeichnung vom Land Berlin-Brandenburg und eine damit verbundene Gründerförderung. Heute strebt die Firma auf den US-Amerikanischen Markt. „Dominik Waize verfolgt seine Ziele mit Beharrlichkeit und Kreativität“, so sein ehemaliger Professor Dr. Andreas Risse, Fachbereich VII. „Sollte er dabei über das Ziel hinausschießen, zieht er daraus die richtigen Schlussfolgerungen. Das macht ihn zu einem erfolgreichen Unternehmer.“
Warum haben Sie Ihre Firma gegründet?
Dominik Waize: Noch während der Masterarbeit übertrug mir das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) die Aufgabe, einen neuartigen, leistungsstarken 3D-Drucker zu entwickeln und zu konstruieren. So zeigte sich frühzeitig das Interesse seitens der Industrie und erste Aufträge folgten. Zu diesem Zeitpunkt fiel die Entscheidung zur Firmengründung und einer Eintragung in das Handelsregister.
Progressiver Marktanteil mit effizienter Elektronik
Der Verkauf von 3D-Druckern und deren Peripherie weltweit sowie die Anfrage einer Firma für Hubgeräte aus der Materialflusstechnik hinsichtlich einer effizienteren und kostengünstigeren Mikrocontrollersteuerung, öffneten schon kurz nach der Gründung die Türen. Heute statten einige große Firmen ihre Maschinen und Anlagen (z. B. Roboter oder Fertigungsautomaten) serienmäßig und ausschließlich mit Elektronik von WAIZE Prototyping aus. Neben Industriepartnern sind auch die Deutsche Bahn, die Berliner Feuerwehr, Hochschulen und Forschungsinstitute Kunden. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen fünf Mitarbeiter und einen Studenten, Tendenz steigend.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Dominik Waize: Sowohl die Aufträge als auch deren Komplexität nehmen stetig zu. Daher werden wir expandieren und unser Team verstärken. Außerdem planen wir zeitnah den US-Amerikanischen Markt zu beliefern und unsere Patente zu erweitern.
Vorteile liegen klar auf der Hand
WAIZE Prototyping hält heute zwei europaweite Patente und produziert im eigenen Maschinenpark, mit vollautomatischen Bestückungsautomaten, CNC-Maschinen sowie eigener 3D-Drucker-Farm. Alle Geräte sind voll vernetzt und auf dem neusten Stand der Technik. Der Vorteil: Bereits im Entwicklungsprozess können Modelle oder Anschauungsobjekte für die Kunden generiert, zeitnah präsentiert und optimale Lösungen geliefert werden.
Was haben Sie aus dem Studium mitgenommen?
Dominik Waize: Das Studium an der Beuth Hochschule war in vielerlei Hinsicht sehr bereichernd. Die Labore sind gut bis sehr gut ausgestattet. In allen anderen Bereichen trifft der Slogan „Studiere Zukunft“ zu. Die kompetente Wissensvermittlung „über den Tellerrand hinaus“ war während und nach dem Studium goldwert und für die Firmengründung entscheidend. Meiner Meinung nach gibt es jedoch im „Mechanik Design“ und „Computer Aided Design“ Nachholbedarf. Der Bezug zur Industrie oder zur Anwendung kann noch verbessert werden. Fächer wie „Personalführung“, „Grundlagen des Entrepreneurships“ sowie „Zurechtfinden im Steuerdschungel für Unternehmen“ wären wünschenswert.
Wissen weitergeben
Dominik Waize sieht die Notwendigkeit, dass Alumni aus ihrer praktischen Erfahrung heraus Studierende aktiv unterstützen. Aktuelle Themen wären ein praxis- naher Crashkurs zum 3D-Druck, Prototyping, angewandte Mikrocontrollertechnik oder Arbeiten mit aktueller 3D-Modellierungssoftware im Prototyping; ebenso Informationen zur Gründung eigener Unternehmen.
Ein besonderer Dank richtet der erfolgreiche Gründer an die Lehrenden im Fachbereich VII: Besonders hervorheben möchte ich die Unterstützung im Bereich der Produktion und des Controllings durch Herrn Prof. Dipl.-Ing. Engel und Herrn Prof. Dr.-Ing. Risse. Auch schöpfe ich immer noch aus dem Wissensfundus, der mir durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Tschirley und Herrn Prof. Dipl.-Ing. Kipke im Bereich der Elektronik, durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Lewkowicz in der Mechatronik oder durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Gober in der Mikrocontroller Programmierung vermittelt wurde. Ich weiß, dass man auch als Alumni auf gegenseitige Unterstützung bauen kann.