Um Forschung an Fachhochschulen zu stärken und anwendungsorientierte Innovationen schneller zur Verfügung stellen zu können, wertet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Programm „FH-Invest 2020“ die Forschungsinfrastruktur der Fachhochschulen auf. Das Projekt Human-VR-Lab der Beuth Hochschule erhält als einzige Berliner Fachhochschule eine Förderung von knapp 1,3 Millionen Euro aus dem Programm. Erstmals kann aus dieser Summe auch Personal investiert werden. 92 Hochschulen hatten sich mit ihren Forschungsprojekten für „FH-Invest 2020“ beworben, einen Zuschlag erhielten 17.
Mensch-Technik-Interaktion und KI im Fokus
Im Human-Robot-Interaction Virtual Reality Laboratory, kurz Human-VR-Lab, dreht sich die interaktive und studiengangsübergreifende Forschung um die Interaktion zwischen Mensch und Technik sowie um urbanes Leben in der Zukunft. Durch die Vernetzung von Forscher/-innen-Teams aus unterschiedlichen Disziplinen wird vielfältige Kompetenz gebündelt. Gleichzeitig bewirkt das Projekt so einen wesentlichen Qualitätssprung gegenüber singulären Forschungstätigkeiten.
Untersucht werden soll u.a. die Mensch-Technik-Interaktion. Um in einem dynamischen Echtzeit-System Entscheidungsprozesse und Unsicherheiten zwischen Mensch und Technik besser verstehen zu können, liegt der Fokus auf den Schnittstellen zwischen den Lebenswissenschaften, der Robotik, dem Maschinenbau und der Informatik (Interaktive Systeme und Künstliche Intelligenz (KI)). Zusätzlich werden KI-basierte Prozesse erforscht und visualisiert sowie die virtuelle Entwicklung von innovativen Produkten in den Blick genommen.
Das Projekt startete am 1. Juni 2020.
Prof. Dr. Silke Köhler, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, freut sich über diese Chance:
„Im Mittelpunkt unserer anwendungsorientierten Forschung steht der Anspruch, Lösungen für die Herausforderungen des urbanen Lebens in der Zukunft zu finden. Mit unserem engagierten Team und den zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln können nun wichtige Fragen zur Prävention und Rehabilitation im Gesundheitswesen beantwortet und intelligente Lösungen gefunden werden.“
Insbesondere im medizinischen Bereich bieten sich, durch die räumliche Nähe zur Charité, exzellente Anknüpfungspunkte. Aber auch in den Bereichen Biotechnologie, Robotik und Maschinenbau (Simulation) gibt es wichtige Forschungsfragestellungen, die gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft im Human-VR-Lab zusammengeführt und beantwortet werden sollen.
Beuth-Präsident Prof Dr. Werner Ullmann sieht die FH-Invest-Förderung als Möglichkeit für eine nachhaltige Investition – auch über die Laufzeit des Projektes hinaus.
„Mit der fachbereichsübergreifenden Arbeit können wir unsere Forschungseffizienz erhöhen, gleichzeitig unser Forschungsprofil weiter stärken und die Zusammenarbeit mit Partnern noch attraktiver gestalten.“
Human-VR-Lab | Ãœberblick
- Fördersumme: 1,3 Millionen Euro
- Laufzeit: 9 Monate
- Beteiligte Professorinnen/Professoren der Beuth Hochschule:
- Projektleiter: Prof. Dr. Kristian Hildebrand: Computergrafik, Maschinelles Sehen
- Prof. Dr. Ivo W. Boblan: Humanoide Robotik, Bio-/Soft-Robotik, Bionik
- Prof. Dr. Alexander Löser: Datenbanksysteme und Maschinelles Lernen
- Prof. Dr. Steffen Prowe: Life Sciences
- Prof. Dr. Simone Reber: Life Sciences
- Prof. Dr. Peter Tröger: Verteilte Echtzeitsysteme
- Prof. Dr. Joachim Villwock: Maschinenbau, Konstruktion, CAE, Simulation
- Unterstützt durch:
- Forschungslabor „Kognitive Robotik“
- Forschungslabor „Pneumatische Robotik und Softrobotik“
- Forschungsgruppe „Intelligente Interaktive Systeme“
- Forschungsgruppe „Data Science“
- Zentrum zur Simulation komplexer Systeme
- Mobiles VR Labor „VITALAB“
- Externe Partner:
- art+com AGBerlin Partner GmbH
- Carl Stahl GmbH
- Charité Berlin
- Dive Solutions GmbH
- Schindler AG
- P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation