Heuschrecke hilft Forschung auf die Sprünge

Die Berliner Fachhochschulen forschen im IFAF Berlin gemeinsam mit der Praxis. Dabei wird zum Beispiel untersucht, wie sich der Mechanismus des Heuschreckensprunges auf ein Unterstützungssystem für den menschlichen Gehapparat übertragen lässt.

Prof. Dr. Ivo Boblan präsentiert das Projekt EPI beim IFAF Science Slam
Prof. Dr. Ivo Boblan präsentiert das Projekt EPI beim IFAF Science SlamBild: © IFAF Berlin/Gesine Born

Seit 2009 fördert das Institut für angewandte Forschung Berlin, kurz IFAF Berlin, die hochschulübergreifende, praxisnahe Forschung an den vier staatlichen Berliner Hochschulen. Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft erarbeiten gemeinsam mit den Fachhochschulen Lösungsansätze für ihre Fragestellungen. Damit unterstützt das IFAF Berlin den Wissenstransfer zwischen Praxis und Hochschule und stärkt so den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Berlin.

Am 19. November 2019 feierte das IFAF Berlin sein 10-jähriges Bestehen. Nach einem Erfahrungsaustausch der beteiligten Hochschulen und Praxispartner präsentierten sich vier Projekte in einem Science Slam.

Lernen von der Natur: System „Heuschreckensprung“

Prof. Dr. Ivo Boblan aus dem Fachbereich VII stellte beim Science Slam im Rahmen der Jubiläumsfeier ein gemeinsames Projekt der Beuth Hochschule und der HTW Berlin vor. Darin wird der energiegeladene Mechanismus eines Heuschreckensprunges entschlüsselt und das zugrundeliegende Wirkprinzip in die Technik übertragen: in Form eines Exoskeletts als Unterstützungssystem für den menschlichen Gehapparat. Boblan konnte das Publikum von der Idee und den bisherigen Ergebnissen überzeugen, die Zuschauer/-innen wählten ihn auf den ersten Platz.

Projekt EPI – Exoskelette nach dem Prinzip elastischer Insektenlokomotion

Interdisziplinäre Forschungsprojekte im Verbund

Insgesamt laufen derzeit elf IFAF-Projekte mit Beteiligung der Beuth Hochschule. Davon werden fünf vom Kompetenzzentrum Ingenieurwissenschaften, angesiedelt an der Beuth Hochschule, koordiniert; alle mit Beteiligung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin):

  • AL-Pro – Arts-based Learning von Soft Skills im Projektmanagement von Veranstaltungen
  • EPI – Exoskelette nach dem Prinzip elastischer Insektenlokomotion
  • KatMethCon – Nachgeschaltete Biogasmethanisierung mit Zeolith-Katalysator-Matrix
  • PrintED – Gedrucktes Sensorsystem für Am-Körper-Tragbare Medizinelektronik
  • TolMan – Toleranzmanagement an mechatronischen Komponenten  

Koordiniert von der Alice Salomon Hochschule (ASH Berlin) mit Beteiligung der Beuth Hochschule:

  • MedikaMig – Vermeidung von Polypharmazie bei chronisch Erkrankten mit Migrationshintergrund

Koordiniert von der HTW Berlin mit Beteiligung der Beuth Hochschule:

  • MaLog – Maschinelles Lernen für die nachhaltige Logistik
  • PABlo – Potenziale und Anwendungen der Blockchain Technologie für kleine und mittlere Unternehmen
  • SiReSS – Sicherheitsrelevante rekonfigurierende Systems of Systems

Koordiniert von der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin) mit Beteiligung der Beuth Hochschule:

  • INTAA – Arbeit und Ausbildung als Integrationsfeld für Geflüchtete – Chancen, Hindernisse und Handlungsperspektiven
  • ReComMeND – Revenue Controlling mit mathematischer Modellierung auf Basis empirischer Daten für Nahverkehrs- Dienstleistungen

Ãœbersicht aller aktuellen IFAF-Projekte

Video: 10 Jahre IFAF Berlin - Erfahrungen der Praxispartner aus Wirtschaft und Gesellschaft

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