Das Institut für Angewandte Forschung (IFAF) Berlin blickt im Herbst 2019 auf 10 Jahre „Mit der Praxis forschen“ zurück. Es wurde 2009 auf Bestreben der vier staatlichen Berliner Fachhochschulen (Alice Salomon Hochschule Berlin, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin) mit Unterstützung des Landes Berlin gegründet. Ziel war von Beginn an, die Forschungskompetenz der beteiligten Fachhochschulen zu bündeln und den Zugang von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie gemeinnützigen Organisationen an die Hochschulen zu vereinfachen.
An jeder der vier am IFAF Berlin beteiligten Hochschulen besteht ein Kompetenzzentrum, das auf den jeweiligen Forschungsschwerpunkten der Hochschulen aufbaut: Ingenieurwissenschaften, Angewandte Informatik, Integration und Gesundheit, Wirtschaft und Verwaltung. Dies ermöglicht eine Themenvielfalt und Interdisziplinarität, die den Transfer sowie die Anwendung von Forschungsergebnissen unterstützt und so letztendlich der Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Berlin und der Hauptstadtregion dient.
In der jährlichen Förderung von in der Regel acht Projekten bewerben sich zwei der beteiligten Hochschulen gemeinsam mit mindestens einem Praxispartner aus dem Bereich KMU und Gesellschaft. Die Antragsstellung ist explizit themenoffen und niedrigschwellig gehalten und ermöglicht so gerade Professorinnen und Professoren am Anfang ihrer Karriere einen vergleichsweise einfachen Einstieg in die Forschungsförderung.
In den geförderten Projekten treffen Wissenschaftler/-innen auf Partner/-innen aus gemeinnützigen Organisationen und mittelständischen Unternehmen und forschen miteinander an praxisnahen Fragestellungen. So entstehen praktische Lösungsansätze für die Verbesserung oder Neuentwicklung von Prozessen, Dienstleistungen oder Produkten.
Kompetenzzentrum Ingenieurwissenschaften an der Beuth Hochschule
Seit 2009 hat das IFAF Berlin 42 vielfältige Projekte mit Beteiligung der Beuth Hochschule gefördert. Die technisch geprägten Projekte liegen in den traditionellen Ingenieurdisziplinen und in den Bereichen Mechatronik, Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie, Verpackungstechnik, Gartenbau, Verfahrenstechnik, Geoinformationssysteme, Medizintechnik, Logistik, Elektromobilität, Facility Management, Optometrie, Theater- und Veranstaltungstechnik.
Neben den Projekten wurde auch in die Forschungsinfrastruktur der Beuth Hochschule investiert. Das IFAF Berlin förderte unter anderem die Anschaffung eines Präzisionstachymeters und eines akustischen Mess-Systems für die virtuelle Umgebung „Beuth-Cave“. Im Jubiläumsjahr finanziert das IFAF Berlin ein Thermisches Modellhaus und einen Lasercutter, der Metall und Acryl schneiden kann und mit dem in Verbindung mit einem 3-D-Drucker Prototypen für die Forschung erstellt werden können.
Auf die nächsten 10 Jahre
Auch in Zukunft wird das IFAF Berlin praxisnahe und regionale Forschungskooperationen mit Landesmitteln fördern. Neben den bewährten Strukturen sind neue Förderinstrumente zur Verbreitung und Sicherung der Projektergebnisse in Planung. Darüber hinaus wird das IFAF Innovation Lab aufgebaut, in dem Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam auf Basis aktueller Fragestellungen Projektideen entwickeln.
So wird das IFAF Berlin auch in den nächsten 10 Jahren zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts Berlin beitragen.
Fakten und Zahlen (Stand 2019)
- 8 geförderte Projekte jährlich
- 2,85 Millionen Euro jährliches Fördervolumen (2019)
- 16 Millionen Euro Fördervolumen insgesamt (seit 2009)
- 84 geförderte Projekte
- Projektbeteiligungen:
- 280 Unternehmen und Non-Profit Organisationen
- 198 Professorinnen und Professoren
- 162 Wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen
- 244 Studierende