Das Kirchspiel in Breddin-Barenthin – der Bereich, für den eine Kirche und ihr Pfarrer zuständig sind, auch „Pfarrsprengel“ genannt – stand im Sommersemester im Mittelpunkt des Moduls Historische Baukonstruktionen des Studiengangs Architektur. Unter der Leitung von Prof. Petra Kahlfeldt untersuchten Masterstudierende die Baugeschichte von Dorfkirchen im brandenburgischen Landkreis Prignitz.
Wer nun denkt, Kirche ist gleich Kirche, kann sich von den angehenden Architektinnen und Architekten eines Besseren belehren lassen: Im Kirchspiel Breddin-Barenthin herrscht Vielfalt. Vom schlichten Fachwerkbau über Zinnen und Türmchen bis zu festungsartigen Mauern – jede der neun Dorfkirchen hat eine andere Besonderheit. Professorin Petra Kahlfeldt stieß auf das Kirchspiel und sah darin eine wunderbare Aufgabe für ihre Studierenden. „Es finden sich Bauepochen vom 12. bis zum 20. Jahrhundert. Das sind 800 Jahre Baugeschichte“, staunt Kahlfeldt.
Die Architekturstudierenden analysierten die Kirchen und verglichen sie mit anderen Kirchbauten. Jede Kirche wurde für sich anhand der Aktenlage in den Kircharchiven und in situ (in ihrer originalen Lage) dokumentiert, erforscht und gemeinsam im Seminar besprochen. So erhielten alle Teilnehmer/-innen einen vertieften Einblick in die große Bandbreite von lokalen und historischen Baukonstruktionen. Entstanden sind großformatige Konstruktionszeichnungen und Architekturmodelle. Im Juli wurden die Werke in einer Ausstellung in der Stüdenitzer Kirche gezeigt.