Alfred Herbert Fritz

Prof. Dr.-Ing. Alfred Herbert Fritz lehrte von 1977 bis 2002 Im Fachbereich VIII – Maschinenbau, Veranstaltungstechnik, Verfahrenstechnik und war 20 Jahre Leiter des Produktionslabors.


Prof. Dr.-Ing. Alfred Herbert Fritz
Ehemaliger Professor am Fachbereich VIII - Maschinenbau, Veranstaltungstechnik, Verfahrenstechnik
20 Jahre Leiter Produktionslabor

Studiengang
Maschinenbau - Produktionstechnik

Zeit an der Hochschule
10/1977-03/2002

Nach seiner Promotion an der Technischen Universität Berlin begann Prof. Alfred Herbert Fritz 1970 seine Industrietätigkeit als Abteilungsleiter der Schloemann AG in Düsseldorf, bevor er 1974 zum Betriebsforschungsinstitut des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute, wo er die Abteilung Ergonomie und Umweltschutz aufbaute. Mehrere BMFT-Vorhaben im Programm "Humanisierung des Arbeitslebens" wurden unter seiner Leitung durchgeführt.
Zum 1. Oktober 1977 wurde der Emeritus als C3-Professor für Fertigungstechnik und Werkstoffprüfung an die Technische Fachhochschule Berlin (TFH) berufen. 
Als Autor und Herausgeber veröffentlichte Prof Fritz mehrere Bücher und über 100 Artikel und Handbucheinträge. Im Juni 2018 erschien die 12. Auflage seines richtungsweisenden Werkes „Fertigungstechnik“, erschienen beim Springerverlag.

Welches Ereignis war besonders wichtig für Sie?

Am 3. August 1983 erschien folgende Notiz im Tagesspiegel: Die EG-Kommission in Brüssel hat einen Forschungsauftrag nach Berlin vergeben. Zur Erforschung der "Geräuschminderung beim Schweißen und Brennschneiden" erhält die ILFA-Forschungsstelle im Produktionslabor der Technischen Fachhochschule Berlin einen Zuschuss von rund 480.000 DM. Das sind rund 60 % der für drei Jahre berechneten Gesamtkosten. Als Träger des ILFA Forschungsinstituts (Institut für lärmarme Fertigungsanlagen) war 1977 auf meine Initiative die gemeinnützige Gesellschaft für Fertigungstechnik e.V. gegründet worden.
Durch die bereitgestellten Zuschüsse war es möglich, die Ergebnisse aus Laborversuchen mit einer Lärmreduzierung von 20 dB(A) an realen Stranggießanlagen in vier Stahlwerken zu überprüfen. Beim Brennschneiden der 2 m breiten und 30 cm dicken Stahlbrammen, aus denen später dünne Bleche gewalzt werden, betrugen die Geräuschbelastungen ohne Schutzmaßnahmen bis zu 110 dB(A).

Was war eine Besonderheit während Ihrer Zeit an der Hochschule?

Neben meiner Forschungstätigkeit (1980 – 2002) war ich Leiter des Produktionslabors der TFH und betreute über 100 Diplomarbeiten. Darüber hinaus fand regelmäßig die VDI-Tagung „Lärmmessung an Fertigungsmaschinen“ statt, die von 1990 – 1994 auch als Fortbildungsveranstaltung für Ostberliner Fertigungsbetriebe fungierte.

Was hat Sie in Ihrer Zeit an der Hochschule am meisten geprägt?

Das gute Verhältnis zwischen den Labormitarbeiter*innen und den beteiligten Studierenden bei den Messungen in den Semesterferien. In dem rauen Hüttenbetrieb gab es keine Probleme beim Einhalten der Sicherheitsvorschriften in den Stahlwerken in Siegen, Duisburg, Dortmund und Peine-Salzgitter. Diese "Arbeits-Exkursionen" waren sehr lehrreich. Ohne die Reisekosten-Zuschüsse aus Brüssel wäre es für einen FH-Professor unmöglich, seine Forschungsergebnisse auf den großen Fachkongressen persönlich vorzutragen. So zum Beispiel auf dem 10. International Congress on Acoustic im Mai 1980 in Sydney oder auf dem Internoise 1987 in Peking: â€œNoise Reduction in Flame Cutting of Continous Casting

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