Kontinuitäten und Brüche im Spiegel der Theaterbausammlung der TU Berlin

Gemeinsame Medieninformation der Technischen Universität Berlin, der Freien Universität Berlin und der Beuth Hochschule für Technik Berlin

Das DFG-geförderte Forschungsprojekt „Theaterbauwissen“ widmet sich aus kunst-, technik- und theaterwissenschaftlicher Perspektive der wissens- und sammlungsgeschichtlichen Erforschung der Theaterbausammlung des Architekturmuseums.

Die über 5000 Quellen der Sammlung – Fotografien, Zeichnungen, Hand- und Druckschriften – zu annähernd 500 Theaterbauten geben Einblick in Situierung, Umfang und Zustand mitteleuropäischer Kulturbauten im 20. Jahrhundert.

Ausgehend von der Beobachtung, dass theaterbauliche und -technische Wissensbestände in vielfacher Hinsicht mit den politischen, kulturellen und künstlerischen Umbrüchen im 20. Jahrhundert korrespondieren, befragt das hochschulübergreifende Projekt zentrale Bestandsteile der Sammlung und mit ihnen assoziierte virulente Wissenspraktiken.

Dabei wird die Hypothese überprüft, dass epistemische Kontinuitäten ungeachtet gesellschaftlicher und politischer Umbrüche Einfluss auf die theaterbaulichen Realisierungen nach 1945 nehmen. Das Projekt ist dementsprechend an der Schnittstelle zweier Forschungsperspektiven angesiedelt. Es geht erstens um die Frage nach dem Wissen von Theaterbau und -technik, seiner Vermittlung und Verbreitung, und zweitens, um die Frage nach der gesellschaftlichen, das heißt der politischen, sozialen und künstlerischen Funktion des Theaterbaus.

Hochschul- und disziplinübergreifende Teilprojekte

Das hochschulübergreifende Kooperationsprojekt zwischen der TU Berlin (Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik), der Beuth Hochschule für Technik Berlin (Theater- und Veranstaltungstechnik) und der FU Berlin (Institut für Theaterwissenschaft) gliedert sich in drei disziplinübergreifende Teilbereiche.

  • Teilbereich I „Dokumentieren“ untersucht auf Grundlage des NS-Publikationsprojekts „Das Deutsche Theater“ epistemische Implikationen der Architekturfotografie.
  • Teilbereich II „Standardisieren“ ist an der Beuth Hochschule angesiedelt. Er widmet sich anhand des Nachlasses des Bühnentechnikers Friedrich Kranich der Verschriftlichung und Vereinheitlichung theatertechnischen Wissens im Kontext des Handbuchs „Theatertechnik der Gegenwart“.
  • Teilbereich III „Institutionalisieren“ untersucht auf Grundlage des Nachlasses des Architekten und Hochschullehrers Gerhard Graubner sowie der Lehrsammlung des Instituts für Theaterbau der TU Berlin die epistemischen Grundlagen der Theaterbaulehre der Nachkriegsmoderne.

Das Projekt soll einen Beitrag zu aktuellen Fragen des Erhalts und der Pflege des kulturellen Erbes der deutschen Theaterbaulandschaft leisten.

Kontakt und weitere Informationen

Prof. Dr.-Ing. Bri Newesely
Halvard Schommartz, M.A.

Projektwebsite: projekt.beuth-hochschule.de/theaterbauwissen/ 

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