Der neue internationale Flughafen BER ist seit 31. Oktober 2020 geöffnet und die Schließung des Flughafens Berlin-Tegel am 8. November steht kurz bevor. Damit fällt der Startschuss für einen Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien, der auf dem Areal des ehemaligen Flughafens entstehen wird: Berlin TXL – The Urban Tech Republic beschert der Beuth Hochschule für Technik Berlin einen weiteren Standort.
Mehr als 2.500 und damit rund 20 Prozent der Studierenden der Beuth Hochschule werden in das ehemalige Terminalgebäude A „einziehen“, das sich dafür in einen kreativen und lebendigen Ort mit Seminarräumen, Laboren und angeschlossenen Versuchsflächen verwandelt.
Bereits 2012 wurde mit der strategischen Masterplanung, die von der Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Wissenschaft, dem Bezirk Mitte und der Beuth Hochschule gemeinsam durchgeführt wurde, ein Grundstock für den Umzug gelegt. Eine Gutachter-Analyse belegt: Die Beuth Hochschule hat ein Flächendefizit von 26.000 Quadratmetern, daher ist ein zweiter Standort – neben dem zentralen Campus in Wedding – die ideale Lösung.
„Die Standortwahl TXL hat sich für uns nicht als die schnellste Lösung herausgestellt“, so Prof. Dr. Werner Ullmann, Präsident der Beuth Hochschule für Technik Berlin, „aber die Urban Tech Republic mit dem Herzstück, dem Hexagon, für unsere Hochschule bietet für die Stadt und für uns eine einmalige Gelegenheit. Ein Gewinn nicht nur für die Studierenden und Lehrenden. Mit unseren Forschungsaktivitäten und einem Gründungszentrum werden wir dort zum Motor für Innovationen und wirtschaftliche Entwicklung. Mit unseren Kompetenzen bieten wir vielfältige Perspektiven für Unternehmen und Startups, die sich in der Urban Tech Republic ansiedeln, neue Technologien entwickeln, auf den Markt bringen und hervorragenden ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs suchen.“
Inhaltlich fokussiert sich die Hochschule am Standort TXL auf die Erweiterung des Kompetenzzentrums „Stadt der Zukunft“, speziell des Clusters Urbane Technologien. Damit gelingt eine hervorragende Einbettung in die Entwicklungsstrategie von Berlin TXL, mit deren Umsetzung die Tegel Projekt GmbH beauftragt ist. I
n Berlin TXL soll man nicht nur studieren und wohnen können: Gleichzeitig forschen, entwickeln und produzieren dort künftig rund 1.000 große und kleinere Unternehmen mit 20.000 Beschäftigten, die den Studierenden viele Perspektiven bieten. Wachsende Metropolen des 21. Jahrhunderts stehen im Fokus: der effiziente Einsatz von Energie, nachhaltiges Bauen, umweltschonende Mobilität, Recycling, die vernetzte Steuerung von Systemen, sauberes Wasser, der Einsatz neuer Materialien und grüne Flächen in der Stadt der Zukunft. Berlin TXL – The Urban Tech Republic ist ein derzeit in Europa einzigartiges Vorhaben. „Wir freuen uns auf einen Dreiklang von Wissenschaft, Forschung und Industrie, in dem unsere Hochschule als Impulsgeber fungieren wird“, so Präsident Prof. Dr. Ullmann.
Studiengänge, die nach Berlin TXL ziehen werden:
- Gartenbauliche Phytotechnologie B.Sc.Update
- Landschaftsarchitektur B.Sc.
- Urbanes Pflanzen- und Freiraum-Management M.Eng.
- Landschaftsbau und Grünflächenmanagement (dualer Studiengang)
- Maschinenbau – Erneuerbare Energien B.Eng. (mit Wirtschaftsingenieur/in
- Energie und Umweltressourcen M.Sc. und Wirtschaftsingenieur/in Umwelt
- und Nachhaltigkeit B.Eng.)
- Gebäude- und Energietechnik B.Eng. Update
- Gebäudetechnik und Energiemanagement M.Eng. Update
- Facility Management B.Eng./M.Eng.
- Architektur B.Eng./M.Eng. Update
- Elektrotechnik B.Eng.
- Elektronische Energiesysteme (dual)
- Mechatronik B.Eng./M.Eng.
Ebenso wird das Gründungszentrum der Beuth Hochschule auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel angesiedelt werden.
Aufgrund von Verzögerungen, auch durch Vorbehalte beim Thema Denkmalschutz, ist der Baubeginn für Anfang 2024 angedacht, die Beuth Hochschule wird voraussichtlich im Jahr 2028 am Standort TXL einziehen. Entstehen wird auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens auch ein neues Wohnviertel: 5.000 Wohnungen im Schumacher Quartier mit einer klimaneutralen Energieversorgung und hohen Energiestandards, die in der Urban Tech Republic erforscht und entwickelt werden.