Im interdisziplinären Projekt „Orte jüdischen Lebens“ arbeiten Historiker mit IT-Spezialisten der Beuth Hochschule für Technik Berlin zusammen. Als gemeinsame Produkte entstehen die Smartphone-App und das Web-Portal „Orte jüdischen Lebens in Berlin –Verfolgung und Selbstbehauptung (1933-1945)“, die sich an Touristen und historisch Interessierte wenden. Mit den innovativen Medien sollen insbesondere junge Menschen angesprochen werden. Nutzer erhalten in Form von Texten, Fotos, Video- und Audio-Takes anschaulich historische Informationen, wahlweise auf Deutsch oder Englisch. Interaktive historische und aktuelle Karten ermöglichen es, auf vorgegebenen oder selbst kombinierten Routen einstige Originalschauplätze zu entschlüsseln. Über die Volltextsuche lassen sich Orte, Routen, Personen, Institutionen oder Ereignisse finden. Spezielle Vertiefungsinformationen bilden inhaltliche Brückenschläge zu den Lebenswelten von Usern mit Migrationshintergrund.
Das Projekt wird unterstützt durch die Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten. Kooperationspartner sind die „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ und die „Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum“. Seit September 2012 und bis zum 30. Juni 2014 wird das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Die Beuth Hochschule ist die Fachhochschule mit dem größten ingenieur-wissenschaftlichen Angebot in Berlin und Brandenburg und bietet ihren über 11.000 Studierenden 70 akkreditierte Bachelor- und Masterstudiengänge. Mit dem Projekt, angesiedelt im Fachbereich Informatik und Medien und geleitet von Prof. Dr. Gudrun Görlitz, baut die Beuth Hochschule ihre Kompetenz im Bereich Programmierung mobiler Anwendungen aus und wendet sich mit Unterstützung der Projektpartner der Aufarbeitung historischer Inhalte zu. Durch die Einbeziehung von Studierenden in Form von Abschluss- oder Studienarbeiten wird außerdem ein Beitrag zur politischen Bildung geleistet.
Das Projekt ist Teil des Berliner Themenjahres 2013 „Zerstörte Vielfalt“.
Kontakt:
Prof. Dr. Gudrun Görlitz, Tel. 030 4504 2836,
E-Mail: goerlitz@beuth-hochschule.de
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