Presseinformation Nr. 33/2010

Tag der Deutschen Einheit in Bremen: Laborteam der Beuth Hochschule vertritt den Wissenschaftsstandort Berlin

 

1. Der Wellenkanal der Beuth Hochschule für Technik Berlin zog auch zur Langen Nacht der Wissenschaften viele Interessierte an

Wellenfänger steigern Leistung des Wellenkraftwerkes

Die Hauptstadt präsentiert sich am 2. und 3. Oktober 2010 in Bremen zu den Feierlichkeiten am Tag der deutschen Einheit und zu „20 Jahre Deutsche Einheit“ auf der Ländermeile passend zum Berliner Jahr der Wissenschaft 2010. Ein zentrales Ausstellungsobjekt ist das sechs Meter lange Modell eines Wellenkraftwerks mit einem Volumen von 750 Litern Wasser aus dem Labor für konventionelle und erneuerbare Energien am Fachbereich VIII (Maschinenbau, Verfahrens- und Umwelttechnik) der Beuth Hochschule für Technik Berlin.

Meereswellen bergen ein gewaltiges Energiepotenzial, die Nutzung dieser Energie gehört zu einem der am wenigsten erforschten Themen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. In den letzten vier Jahren hat das Team des Labors mit dem technischen Leiter Dipl.-Ing. Volker Mank und Professor Dr. -Ing. Theo Bracke ein Wellenkraftwerk entwickelt, das die Energie der Meereswellen in elektrische Energie umsetzen kann. Dazu wurde  auch einen Wellenfänger konstruiert, mit dem die ursprüngliche Leistung erheblich gesteigert werden konnte. Das Team mit demjetzigen Laborleiter Prof. Pels Leusden vertritt mit diesem Forschungs- und Anwendungsprojekt eindrucksvoll den Wissenschaftsstandort Berlin: einen Wellenkanal mit einem an der Beuth Hochschule entwickelten Wellenfänger, mit dem die Leistung eines Wellenkraftwerk erheblich gesteigert werden kann. Die Besucher können hautnah erleben, wie Energie aus Wellen zukünftig effektiv genutzt werden kann.

Durch das an der Beuth Hochschule entwickelte OWC-Kraftwerk (OWC = oscillating water column) zur Erforschung der Meereswellen und ihrer Energiewandlung steht eine einzigartige Anlage für experimentelle Forschung und Lehre zur Verfügung. Das OWC-Kraftwerk nutzt die durch den Wellenhub in der Kraftwerkskammer verdrängte Luftströmung, die eine Turbine mit speziellen Schau­fel­profilen antreibt. Die ablaufende Welle saugt einen ähnlichen Luftstrom ein, wie er vorher ausgetrieben wurde. Um die Energie des Luftstroms nutzen zu können, der seine Richtung alle paar Sekunden umkehrt, ist eine spezielle Turbine für oszillierende Strömung erforderlich. Diese wurde, aufbauend auf Arbeiten von Prof. Alan Wells aus Großbritannien, ebenfalls im Labor entwickelt.                                             

In jüngster Zeit wurden im Labor die Möglichkeiten zur Optimierung des Kraftwerkbetriebs untersucht. Aktuelle Forschungs­­ergebnisse zeigten dabei, dass der Wirkungsgrad eines Wellenkraftwerks durch den Einbau  leistungssteigernder Bauteile erheblich verbessert werden kann.

Die Arbeitsgruppe entwickelte einen Wellenfänger, der Volumenverluste durch ablaufendes Wasser vermeidet. Zusätzlich wird verhindert, dass weitere Leistungs­verluste entstehen, indem die einlaufende Welle durch ein ablaufendes Was­servolumen gestört wird. Die leistungssteigernde Wirkung des Wellenfängers wurde am laboreigenen Kraftwerk experimentell nachgewiesen. Bei optimiertem Anstell­winkel des Wellenfängers wurden Leistungssteigerungen von bis zu 157% erzielt.

Kontakt: Labor für konventionelle und erneuerbare Energien, Laborleiter: Prof. Dr.-Ing. Christoph Pels Leusden,
Tel. (030) 4504-2454, E-Mail: laborKEE[at]beuth-hochschule.de

 


 

 

 

 

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