Der Fachbereich III „Bauingenieur- und Geoinformationswesen“ der Beuth Hochschule für Technik Berlin hat die traurige Pflicht, diesen Nachruf auf ihren geschätzten Kollegen, Professor für Vermessungskunde und insbesondere guten Freund Wilfried Korth bekannt zu geben.
Herr Dr. Korth ist am Karfreitag, 19.4.2019, bei einem tragischen Verkehrsunfall im Alter von gerade 60 Jahren ums Leben gekommen. Wilfried Korth hinterlässt als anerkannter Wissenschaftler, als bei Studierenden äußerst beliebter und geschätzter Hochschullehrer und bei sehr Vielen als guter Freund eine nicht oder nur schwer zu schließende Lücke. Der Fachbereich und die gesamte Hochschule trauern mit seiner Familie und seinen Freunden.
Dr. Wilfried Korth wurde zum Sommersemester 2000 als Professor für Vermessungskunde und Instrumententechnik an die damalige Technische Fachhochschule (TFH) Berlin berufen. Seine Schulausbildung (in Magdeburg) und Universitätsausbildung (an der TU Dresden) zum Diplom-Ingenieur für Geodäsie hat er jeweils mit Bestnoten abgeschlossen. Im Jahre 1997 promovierte er an der TU Dresden zum Dr.-Ing.
Seit dieser Zeit haben ihn vor allem seine wissenschaftlichen Tätigkeiten im Bereich Glaziologie in der Antarktis und insbesondere in Grönland in der Fachwelt zu einem anerkannten Spezialisten gemacht. Seit 2002 hat er im Abstand von jeweils einigen Jahren wiederholt und unter hohem persönlichen Einsatz „Grönlanddurchquerungen“ (mit wissenschaftlichen Messungen der Eisbewegungen) durchgeführt. Wilfried Korth hat regelmäßig in Fachzeitschriften und Fachvorträgen über diese Aktivitäten und die Resultate berichtet.
Besonders hervorzuheben war sein Talent, auch Nicht-Fachleuten dieses spannende Feld nahezubringen. Als aktiver Hochschullehrer war er u. a. im Angebot „Miet' die Profs“ der Beuth Hochschule aktiv und hat für sein Fachgebiet der Vermessungskunde und die zugehörigen Geo-Studiengänge der Beuth Hochschule geworben. Wiederholt hat Herr Dr. Korth in Form von allgemein verständlichen Vorträgen im Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaften“ berichtet und damit junge wie auch nicht mehr ganz junge Zuhörer gefesselt.
Dr. Korth war lange Jahre Mitglied im Fachbereichsrat und in unterschiedlichsten Gremien der Hochschule aktives und geschätztes Mitglied. Insbesondere die kleine Gruppe der „Geodäten“ im Fachbereich verliert zu allererst einen sehr guten Freund – alles andere war Teil eines großen Charakters, dessen Einfluss auf die Fachgruppe der „Geoinformation“ nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Dr. Klaus Hehl, Prodekan Fachbereich III, und Dr. Werner Stempfhuber, Leiter des Labors für Geodätische Messtechnik