Wie sieht Ihre Vision für die Zukunft aus?
In weniger als zwei Jahren zieht der Studiengang Humanoide Robotik mit seinen assoziierten Forschungslaboren in die Kurfürstenstraße um. Dann finden moderne Lehre und Forschung auf mehrere Etagen verteilt in top ausgestatteten Räumlichkeiten statt. Inhaltlich bestens verzahnt bekommen Studierende so aktuelle Forschungsresultate mit, können in spannenden Projekten mitarbeiten und gleichzeitig lernen unsere Roboter auch etwas von den Studierenden.
Auf welche Aufgaben freuen Sie sich?
Ab Oktober 2021 bin ich für ein halbes Jahr im Forschungsfreisemester und kann mich zu 100 Prozent auf Themen konzentrieren, die während der zeitintensiven Etablierung des Studiengangs Humanoide Robotik leider zu kurz kamen. Ich werde mich also komplett zurückziehen und mit einer kleinen mobilen Ausrüstung (Roboter- und Elektronikteile) in aller Abgeschiedenheit an den Wechselwirkungen von Körperform, Bewegung und Lernverhalten weiterforschen.
Was war die größte Herausforderung, die Sie an der Hochschule bislang bewältigen mussten?
Die größte Herausforderung war und ist, innovative Lehr- und Lernformate zu entwickeln, die zeitgemäß sind und es Studierenden ermöglichen, überall und jederzeit praktische Übungen durchführen zu können. Durch eine Kombination aus Materialboxen, die jedem Studierenden ausgehändigt werden, Lehrvideos (wie www.youtube.com/c/Attractor1) und Live-Treffen (online oder real) sowie die Abgabe von Projektresultaten in Form von Videos sind die ersten Schritte gemacht – aber da gibt es noch viel zu tun.
Warum wir?
Ich verstehe mich als ganzheitlichen Robotiker, für den technische Aspekte (Elektronik, Mechanik, Algorithmen und Programmierung) genauso wichtig sind wie psychologische (Interaktion, Lernfähigkeit, Körperdesign, Ethik). An die Beuth bin ich zum richtigen Zeitpunkt gekommen: Die Möglichkeit, einen gänzlich neuen Studiengang einzurichten, Vorlesungsinhalte und Laborräume von Grund auf zu konzipieren sowie neue Professor*innen zu berufen, passte einfach perfekt! Außerdem liebe ich inhaltliche Diskussionen mit Studierenden, die während der Vorlesung auf ganz natürliche Weise entstehen. Das ist genau mein Ding. Ich liebe es, herauszufinden, welche Gedankengänge dem thematischen Verständnis förderlich sind und welche gedanklichen Vorstellungen eher hinderlich. Genauso gerne tausche ich mich mit den engsten Kolleg*innen über die bestmöglichen Laborübungen oder Robotik-Projekte aus, um die Kreativität der Studierenden maximal zu fördern.