Was ist Ihre interessanteste Erfahrung an der Hochschule?
Es sind die Menschen. An keiner Hochschule habe ich so viele interessante, engagierte, freundliche Persönlichkeiten kennengelernt, mit denen ich berufliche Beziehungen knüpfen kann. Die fachlich übergreifenden Kooperationen in der Forschung eröffnen sehr viel Potenzial und lassen uns als Gesamtheit wachsen. Als ich die Betreuungszusage für meine Dissertation „Arbeitsunterstützende Exoskelette nach dem Vorbild der Natur“ erhalten habe, war das für mich ein sehr bewegender Moment. Im Computer-Tomographie-Labor kann ich in meiner Forschung aufgehen, ich untersuche die Halb-Mond-Feder im Sprungbein von Heuschrecken.
Welchen Themen gilt Ihre größte Leidenschaft?
Selbstverständlich der Bionik. Ich träume davon, dass die Bionik weit über den Selbstzweck hinaus als Grundlage in allen Fachbereichen unterrichtet wird. Die biologische Transformation gehört zu den neuen Wissenschaften unserer Zeit und vereint durch die interdisziplinäre Arbeitsweise nahezu alle Fachrichtungen. Privat gilt meine Leidenschaft den Spinnen und Insekten, daher schaue ich auch beruflich bei dieser Tiergruppe gern genauer hin und untersuche, warum und weshalb die Natur diesen Tieren bestimmte körperliche Eigenschaften gegeben hat und was wir Menschen daraus lernen können.
Was machen Sie am liebsten an der Hochschule?
Ich liebe Randgespräche. Die Arbeit in der Wissenschaft lebt von der Kommunikation, besonders in Momenten, in denen man nicht weiterkommt und sich deshalb im Team austauscht und gemeinsam eine Lösung findet. Am besten sind Mittagessen mit großen Gruppen, in denen viel fachübergreifendes Wissen in einer lockeren Runde vereint wird. Solche Synergien sind wichtig für neue Ideen und Input und schaffen gleichzeitig das Gefühl von Zusammenhalt. Wenn man nur im Labor steht, findet man das seltener.
Warum wir?
Die Beuth Hochschule hat mich über meinen ehemaligen Bionik-Dozenten gewonnen – ich bekam die Möglichkeit bei der kirgisischen Summer-School zu unterrichten. Hier finde ich viele Gleichgesinnte und auch das entsprechende Equipment, um mein Forschungsvorhaben umzusetzen. Benötigtes Expert*innenwissen und die Laborausrüstung sind Grundlage für gute Forschung.