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Wo lassen sich im Hochschulalltag CO2-Emissionen einsparen?

Die Arbeit des Klimabeirates erstreckt sich seit Juli 2020 auf viele Sektoren des Hochschulalltags.
CO2-Emissionen der Hochschule resultieren aus dem Betrieb der Gebäude, den An- und Abfahrtswegen sowie Dienstreisen von Studierenden, Mitarbeitenden und Lehrenden, aber auch durch die Nutzung und Ausstattung der Hochschule. Der letztgenannte Aspekt betrifft die EDV ebenso wie Druckerpapier oder Filzstifte

Klima- und Umweltschutzmanagement

Nach einer langen Vorbereitungsphase mit Antrag auf Fördermittel aus der nationale Klimaschutz-Initiative (NKI) des BMU ist nun ab Juni 2024 eine volle, unbefristete (!) Stelle für Klima- und Umweltschutzmanagement an der BHT eingerichtet und erfolgreich besetzt worden!

Nina Marquardt, MSc. ist zunächst der Abt III B Bauunterhaltung zugeordnet und kümmert sich um alle Aspekte des Klima- und Umweltschutzes an der BHT. Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit mit dem KBR vorgesehen.

Wärmeversorgung

Die Gebäude am Campus Wedding haben zusammen 129.200 m² Brutto-Geschossfläche und werden über Fernwärme versorgt. Die Häuser Beuth (inkl. Präsidium) und Grashof haben zusammen etwa 40 % der Gesamtnutzfläche.

Der witterungsbereinigte Fernwärmeverbrauch lag im Jahr 2023 mit
ca. 9,4 GWh/a etwa 23 % unter dem Wert von vor 10 Jahren.
Die aktuellen Verbrauchskennwerte (Endenergie) liegen zwischen ca. 44 und 203 kWh/m² NUF a

Die Gebäude sollen nach und nach energetisch verbessert werden, wobei sowohl die Gebäudehüllen als auch die Wärmeversorgungs- anlagen neben dem Nutzerverhalten weitere erhebliche Einsparpotenziale bieten .

Stromversorgung

Die BHT wird mit Ökostrom übner die Berliner Stadtwerke versorgt, d.h. mit Strom, der zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Der Bedarf an elektrischer Energie ist in der Corona Pandemie, d.h. in den Jahren 2020-21, um ca. 30 % gesunken und liegt derzeit bei ca. 4.700 MWh/a, was einem mittleren Strom-Kennwert von ca. 67 kWh/m² NUF a entspricht.

Durch die Reduzierung des Wärme- und Stromverbrauchs konnte der CO2-Ausstoss der Hochschule bis Ende 2023 gegenüber dem Jahr 2014 um ca. 19% bzw. ca. 1.160 t/a gesenkt werden.

PV Anlage

Es ist geschafft:
Das Haus Bauwesen produziert eigenen Solarstrom!

Nach über drei Jahren der Vorbereitung, Planung, dem Bau und der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme liefert eine PV-Anlage auf den Dächern des Hauses Bauwesen nun klimaneutralen Strom. Die Anlage entstand im Rahmen einer Solarpartnerschaft mit den Berliner Stadtwerken, welche die Anlage im Detail geplant und gebaut hat sowie diese 18 Jahre lang betreibt
(https://energieatlas.berlin.de/?permalink=20vhyobL).

Alle vorbereitenden Arbeiten wurden vom Klimabeirat in Absprache mit unserer Bauabteilung geleistet und so aufbereitet, dass die vertragliche Umsetzung durch das Präsidiums mit geringem Aufwand erfolgen konnte.

Der aktuelle Betriebszustand kann z.B. vom KBR über ein Monitoring Portal eingesehen werden, so dass eine Einbindung in die Lehre möglich ist.

Eckdaten der Anlage:
- 272 monokristalline PV-Module (IBC MonoSol 410 OS10-HC) mit je 410 Wp Leistung
- 530 m² Modulfläche, Ausrichtung NO/SW, 15° Neigung gegenüber der Horizontalen
- 111,52 kWp Spitzenleistung
- Prognostizierter Ertrag: ca. 100.000 kWh/a
  (100% Eigenverbrauchsquote, d.h. Strom wird direkt von der BHT verbraucht)
  entspricht ca. 2 -3 % des Strombedarfs am Campus Wedding
- Erwartete CO2-Einsparung: ca. 52 t/a

 

Mobilität

Mit über 12.000 Studierenden und fast 500 Mitarbeiter*innen sowie fast 1.000 Lehrenden kann die verkehrstechnische Infrastruktur der Hochschule erheblich zu einer zukunftsfähigen Mobilität in der Großstadt beitragen. Semesterticket, komfortable und sichere Fahrradabstellmöglichkeiten oder Elektro-Ladesäulen, vermeidbare Fahrten beispielsweise durch Online-Sprechstunden und Ähnliches bieten wirkungsvolle Steuerungsmöglichkeiten an. Die diesbezüglichen Emissionen und deren Reduktionspotenzial werden zukünftig erfasst und dokumentiert.

Beschaffung

Auch im Beschaffungswesen der Hochschule verbergen sich hohe Einsparpotenziale an Energie und CO2-Emission. So hat es beispielsweise sehr großen Einfluss, ob bei den Verbrauchsmaterialien sowie bei kleineren und größeren Investitionen das jeweils günstigste Produkt oder das nachhaltigste Produkt beschafft wird. 

Hochschulalltag

Der Hochschulalltag bietet diverse Möglichkeiten des umweltschonenden Umgangs mit Ressourcen und Energien. Diese reichen von der Mehrweg-Kaffeetasse bis zur aktiven Einflussnahme auf beispielsweise die Raumtemperatur in einem Hörsaal. Zukünftig sollen auch hier verstärkt Ursachen und Einsparpotenziale detaillierter untersucht werden. Auch der Nutzersensibilisierung und Aufklärung soll besonderes Augenmerk zukommen.