Die Beuth-Studenten Jeremy Klemens, Lukasz Rojek und Florian Schmidt-Hieber vom Fachbereich III – Bauingenieur- und Geoinformationswesen überzeugten die Jury des Baukammerpreises mit ihren Abschlussarbeiten.
3. Platz: Jeremy Klemens, Umweltingenieurwesen Bau (Bachelor):
In seiner Bachelorarbeit „Straßennetz- und Straßenraumgestaltung unter besonderer Berücksichtigung der Aufenthaltsfunktion und sozialer Kommunikationsaspekte“ hat Jeremy Klemens ein Konzept für die Bewertung von öffentlichen Räumen entwickelt. Mit dem so genannten K-Faktor – K steht für Kommunikation – können Plätze objektiv bewertet und miteinander verglichen werden. Kriterien, die in der Arbeit auf drei Berliner Plätze angewendet wurden, sind zum Beispiel Bepflanzung, bauliche Einfassung, Sauberkeit, Nutzungsmöglichkeiten und Erreichbarkeit. Nun möchte Klemens den K-Faktor Entscheidungsträgern der Verkehrs- bzw. Stadtplanung sowie Immobilienvermittlern und Verwaltungen als ein nützliches Tool bereitstellen, sodass Investitionen bei Projektplanungen im Bestand künftig besser gesteuert werden können.
3. Platz: Florian Schmidt-Hieber, Konstruktiver Hoch- und Ingenieurbau (Master):
Schwingungsuntersuchungen an Holzbalkendecken widmet sich die Masterarbeit von Florian Schmidt-Hieber. Nach aktueller Holzbaunorm sind bei der Sanierung oder beim Neubau einer Holzbalkendecke in Abhängigkeit der Eigenfrequenz verschiedene Nachweise zur Begrenzung von Schwingungen zu führen. Schmidt-Hieber hat durch theoretische und experimentelle Untersuchungen im Beuth-Labor Ursachen für mögliche Unterschiede zwischen gemessenen und berechneten Eigenfrequenzen festgestellt: Die Einflussfaktoren Lagerung der Holzbalken, Biegesteifigkeit der Decke und Eigengewicht der Decke können in der Praxis nur abgeschätzt und rechnerisch in der Regel nicht bestimmt werden. Die tatsächliche Eigenfrequenz einer Holzbalkendecke ist daher nur durch Schwingungsmessungen exakt zu bestimmen, so das Ergebnis seiner Arbeit.
2. Platz: Lukasz Rojek, Geodatenerfassung und -visualisierung (Master): Ein Prototyp für die Fußgängernavigation im Indoor- und Outdoor-Bereich auf der Grundlage von mikroelektromechanischen Sensoren (MEMS) ist aus der Masterarbeit von Lukasz Rojek hervorgegangen. Preisgünstige Varianten von MEMS haben lange Akkulaufzeiten und sind klein und leicht, sodass sie direkt am Körper des Fußgängers festgemacht werden können. Die entwickelte Navigationslösung liefert die aktuelle Position, die Geschwindigkeit und die Bewegungsrichtung. Dem Nutzer werden außerdem weitere elementare Informationen bereitgestellt, zum Beispiel die Schrittlänge, Schrittanzahl und Gesamtlänge der zurückgelegten Strecke in Text- und Grafikform.
Ehrenpreis: Christopher Schubert, Konstruktiver Hoch- und Ingenieurbau (Master):
Einen der vier Ehrenpreise erhielt Christopher Schubert für seine Abschlussarbeit mit dem Titel „Untersuchung der Dauerhaftigkeit von zementgebundenen Bahnsteigsystemen". In seiner Masterarbeit optimierte er bestehende Anforderungen an die Eigenschaften der Betonbaustoffe für konventionelle und modulare Bahnsteigsysteme und erarbeitete ein Anforderungskonzept für den Winterdienst. Berücksichtigt wurden wirtschaftliche, technologische, stoffliche und ökologische Aspekte. Die innovativen Lösungsansätze dienen zur Optimierung der Dauerhaftigkeit des Betons sowie der Konstruktions- und Instandhaltungsvorgaben innerhalb des DB Konzerns.
Baukammerpreis 2016
Für herausragende Abschlussarbeiten auf dem Gebiet des Bauingenieur- und Vermessungswesens verlieh die Baukammer Berlin am 4. Mai 2017 vier Ehrenpreise und jeweils drei Preise für die Kategorien Bachelor- bzw. Masterarbeit. Die diesjährige Preisverleihung fand an der Beuth Hochschule statt. Sie bot den Absolventinnen und Absolventen, Baukammervertretern sowie Lehrenden und Studierenden der Berliner Hochschulen gleichzeitig ein Forum zum intensiven Austausch.