Quartiere fehlerfrei planen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ein neues Projekt zur Qualitätssicherung von 3D-Stadt- und Landschaftsmodellen. Das Ziel der Forschenden der Berliner Hochschule für Technik und der HFT Stuttgart: eine bessere Infrastrukturplanung.

Grafik: Rechteckige Fläche, die den Teil einer Stadt abbildet. Zu sehen sind Büro- und Fabrikgebäude, Wohnhäuser, Bäume, ein Parkplatz mit Autos, eine Straße mit einem Bus und einem Auto und darüber zwei Wolken, hinter denen die Sonne zu sehen ist.
Bild: Hochschule für Technik Stuttgart (HFT)

Wie wirkt sich Stadtgrün auf den Energiebedarf in Gebäuden oder das Stadtklima aus? Auf was ist bei neuen Leitungsanschlüssen in bestehenden Quartieren zu beachten? Und wie viel Lärm und Feinstaub könnten neue stadtplanerische Vorhaben nach sich ziehen? Fragen wie diese lassen sich mithilfe urbaner digitaler Zwillinge (urban digital twins, kurz UDT) beantworten. Sie bestehen aus 3D-Stadt- und Landschaftsmodellen, in denen sich verschiedene Situationen simulieren lassen. Doch die Datengrundlage ist vielfältig, die Datenformate sind nicht kompatibel und sektorübergreifende Wechselwirkungen lassen sich nur schlecht abbilden. Während es im Bereich der Datenerfassung dieser Modelle bereits erhebliche Fortschritte gibt, fehlen Werkzeuge zur Qualitätssicherung.

Forschende der BHT, der Hochschule für Technik Stuttgart sowie mehrere Industriepartner wollen das ändern – und bekommen dafür rund 700.000 Euro Förderung durch das Programm FH Kooperativ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die BHT erhält die Hälfte dieser Summe.

In „UDigiT-Doctor“ entwickeln Prof. Dr. Margitta Pries (Fachbereich II) und ihr Stuttgarter Kollege Prof. Dr. Volker Coors eine Software, um urbane digitale Zwillinge und Planungsdaten komplexer Infrastrukturprojekte zu validieren und zu reparieren. Für unterschiedliche Anwendungen sollen dadurch grundlegende Eigenschaften urbaner digitaler Zwillinge sichergestellt werden, sodass eine Weiterverarbeitung der ergänzten Modelle in den vorhandenen Anwendungen möglich ist. Dafür bauen sie auf die Ergebnisse ihrer beiden Vorgängerprojekte CityDoctor und CityDoctor2 auf, in denen sie Verfahren zur Prüfung und Datenreparatur einzelner Gebäudemodelle entwickelten.

Ihr Smart-City-Forschungsansatz ist auch für die assoziierten Partner interessant: Das Open Geospacial Consortium Europe und die Städte Leverkusen und Stuttgart begleiten das Projekt. Die Ergebnisse fließen außerdem in nationale und internationale Normen ein. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und startete am 1. April 2024.

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