Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen

Die Ausstellung „Berlin – Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ zeigt 22 außergewöhnliche Wissenschaftlerinnen, die Berlin als Stadt und Wissenschaftsstandort prägten – darunter auch die erste BHT-Professorin Ingeborg Meising. Jetzt ist sie an der Berliner Hochschule für Technik (BHT) zu sehen.

Bild: Monika Jansen

Im Foyer des Hauses Grashof der Berliner Hochschule für Technik (BHT) können Besucher*innen noch bis zum 16. Dezember 2022 im Rahmen der Wanderausstellung „Berlin – Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen“ 22 außergewöhnliche Wissenschaftlerinnen kennenlernen: Von Agnes Harnack, die sich 1908 als erste Studentin der Stadt offiziell immatrikulieren durfte, über Marlis Dürkop-Leptihn, die nach 118 männlichen Vorgängern 1992 zur ersten Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität gewählt wurde, bis hin zur Chemie-Nobelpreisträgerin 2020, Emmanuelle Charpentier, verleiht die Ausstellung diesen Pionierinnen ihres Faches und Wegbereiterinnen für künftige Generationen von Wissenschaftlerinnen die verdiente Anerkennung.

Die kostenlose Ausstellung würdigt die wichtige Arbeit der Berliner Wissenschaftlerinnen. So, wie die Porträts eine Reise durch die Geschichte der Stadt zeigen, wandert auch die Ausstellung durch Berlin und ist an verschiedenen Orten zu sehen.

Michael Müller, der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, beschreibt die Ausstellung wie folgt:

„Sie möchte nicht nur informieren, sondern besonders die kommenden Generationen auch inspirieren und jeder Schülerin und jungen Frau zurufen: Die Welt der Wissenschaft gehört euch!“

BHT-Professorin Ingeborg Meising

Unter den Wissenschaftlerinnen befindet sich auch Ingeborg Meising, Weddings erste Professorin. Die 1921 geborene Informatik-Professorin war in Vielem, was sie tat, die erste und einzige Frau. Ihr beeindruckender Weg führte Ingeborg Meising von der Technischen Hochschule Berlin (der heutigen TU Berlin), wo sie 1942 ihr Diplom erwarb, an die Friedrich-Wilhelms-Universität (heute HU Berlin). Dort promovierte sie nur drei Jahre später und legte anschließend noch zwei Staatsexamen zum Lehramt ab. Ab 1950 lehrte sie an der Staatlichen Ingenieurschule Beuth – als einzige Frau in ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Fächern.

Als der Direktor ihre Einstellung nachträglich ablehnte, wechselte sie 1954 an die Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen und stieg dort zur Oberbaurätin auf. Nach Gründung der Technischen Fachhochschule Berlin (der heutigen BHT) wurde sie die erste Professorin und erste Inhaberin eines C3-Lehrstuhls für Mathematik und Datenverarbeitung. Zudem war sie Leiterin des Hochschulrechenzentrums. Für ihre Verdienste, auch um die Chancengleichheit von Frauen in technischen Berufen, wurde sie 1981 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Am 24. Juni 2012 starb Prof. Dr. Ingeborg Meising in Berlin. Zu Ihren Ehren wurde der größte Hörsaal der BHT nach ihr benannt: Ingeborg Meising-Saal im Haus Grashof.

Weitere Informationen und Online-Beschreibungen der Wissenschaftlerinnen finden Sie auf der Website des Berlin Institute of Health.

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