Grimme-Preis geht an Beuth-Absolventin

Fünf Minuten Sendelänge können genügen, um einen Grimme-Preis zu ergattern: Die Webserie „Germania“, hinter der u. a. die Beuth-Alumna Susanne Erler steht, gehört zu den Gewinnern 2018. Sie zeichnet ein aktuelles Deutschland-Portrait aus der Sicht junger Künstler/-innen mit Migrationshintergrund.

Grimme-Preisträgerin 2018: Susanne Erler
Susanne Erler, Grimme-Preisträgerin 2018. Sie studierte Screen Based Media an der Beuth Hochschule. Herzlichen Glückwunsch! ©Sara Mohaupt

In den kurzen YouTube-Clips der Serie Germania schildern die Protagonisten ihr Leben in und zwischen zwei Kulturen. Der Fokus liegt dabei auf den Vorteilen der Multikulturalität. Im Wettbewerb „Kinder & Jugend“ gewann die Serie den Grimme-Preis 2018.

Regie führte, neben Sara Mohaupt und Benjamin Kahlmeyer, Susanne Erler. Nach einer Ausbildung zur Mediengestalterin Bild und Ton beim SWR, begann Erler 2012 ihr Bachelorstudium Screen Based Media an der Beuth Hochschule, das sie 2016 abschloss. Anschließend begann sie ihre Arbeit als Videoproducerin bei Hyperbole TV.

Bei Germania ist Susanne Erler für die ästhetische Gestaltung zuständig. Aufgezeigt werden unterschiedliche Perspektiven eines Einwanderungslandes und erzählt werden die persönlichen Geschichten von Menschen, die davon profitiert haben: Rapper wie Eko Fresh, Samy Deluxe oder Afrob, aber auch das Model Sara Nuru und DSDS-Jurymitglied Shirin David. Heimatgefühl, Identität, Stolz und Kultur, aber auch Angst und Rassismus sind die zentralen Themen.

In der Jurybegründung heißt es:

„Germania präsentiert, auf unaufgeregte Art und Weise und losgelöst von der aktuellen Flüchtlingsdebatte, Deutschland als das, was es seit mehreren Jahrzehnten ist: ein Einwanderungsland. Dabei kommen junge Menschen zu Wort, die ihr Leben als Einwanderer oder Kinder von Einwanderern schildern. Besonders und herausragend an Germania ist, dass dabei Multikulturalität in erster Linie als Chance und Bereicherung gezeigt wird.“

Entstanden sind Geschichten von jungen Menschen, die voller Stolz zwei Herzen in ihrer Brust tragen.

Die YouTube-Serie zeigt gelungene Beispiele für Integration in einer Generation, für die das Zusammenleben mehrerer Kulturen längst zur Selbstverständlichkeit geworden ist, und macht deutlich, dass dafür im Idealfall niemand etwas aufgeben muss. Das Ganze gelingt ohne plakativ oder gezwungen zu wirken. Und „Germania besticht durch seine anspruchsvolle Ästhetik, die Drehorte sind weise ausgewählt, Bild- und Tonqualität außergewöhnlich hoch. Auch die musikalische Untermalung rundet das Gesamtkonzept in ihrer Dezenz ab. Die Kurzfilme haben damit fast eine gewisse Werbeclip-Ästhetik, ohne dabei jedoch ins Kitschige abzudriften“, so die Jury.

Screen Based Media

Im Bachelorstudiengang Screen Based Media an der Beuth Hochschule lernen Studierende Medienproduktionsprozesse in all ihren Facetten kennen. Studieninhalte aus Theorie, Gestaltung und Technik der audiovisuellen Medien bilden die Basis. In Wahlpflichtmodulen können sich die Studierenden auf die Bereiche Konzeption, Produktion, Nachbearbeitung und Distribution (in Standbild, Bewegtbild und Interaktion) spezialisieren.

Einen großen Teil des Studiums nehmen praktische Übungen ein. Hier ist Kreativität gefragt, in kleinen Teams werden eigene Projekte verwirklicht und gute Kontakte in die Medienbranche aufgebaut. Voraussetzung für diesen Studiengang ist ein 12-wöchiges Vorpraktikum in einem fachnahen Bereich sowie das Bestehen einer Befähigungsprüfung.

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