Verfahrenstechnik (M.Eng.)

Abschluss:Master of Engineering (M.Eng.)
Regelstudienzeit:3 Semester
Studienbeginn:Wintersemester, Sommersemester
Zulassungsbeschränkung:NC
Unterrichtssprache:Deutsch
Akkreditiert:ja
Leistungspunkte (Credits):90

Warum Verfahrenstechnik studieren?

Sie möchten nach Ihrem erfolgreichem Bachelorabschluss Ihre Kenntnisse in der Verfahrenstechnik weiter vertiefen? Sie suchen nach einem Masterstudium mit einem klaren und zukunftsorientierten Schwerpunkt? Sie interessieren sich dafür, mit Simulationswerkzeugen verfahrenstechnische Prozesse auszulegen, wollen dabei aber nicht den Blick auf die realen Anlagen verlieren?

Dann sind Sie in unserem Masterstudiengang Verfahrenstechnik an der Berliner Hochschule für Technik genau richtig! Hier betrachten Sie die verfahrenstechnischen Prozesse und Anlagen in modernen Laboren und im seminaristischen Unterricht, lernen aber insbesondere numerische Werkzeuge kennen, die Ihnen dabei helfen werden, einzelne Prozessschritte oder auch gesamte Prozesse auszulegen und optimieren zu können.

Der Schwerpunkt des Masterstudiengangs liegt auf Prozessen, die für den Umbau der Energie- und Rohstoffbasis in unserer Wirtschaft relevant sind. In zahlreichen Projekten trainieren Sie in kleinen Gruppen, selbst organisiert verfahrenstechnische Herausforderungen zu meistern.

Das sollten Sie mitbringen

  • Neugier
  • Blick über den Tellerrand
  • Interesse an der Simulation verfahrenstechnischer Prozesse

Das sagen unsere Studierenden

»Meinen Abschluss möchte ich gern nutzen, um mich für die Umwelt und das Erreichen der Klimaziele einzusetzen. Hier habe ich dafür beste Voraussetzungen geschaffen.«

— Tamara Storz, Studentin

»An der BHT lerne ich moderne Software kennen und bearbeite Projekte zusammen mit Kommiliton*innen. Das hilft mir, meine Berufschancen zu verbessern und später mehr Verantwortung zu tragen.«

— Linyu Wang, Studentin


Voraussetzungen

  • Der Studiengang setzt Kenntnisse voraus, wie sie im Bachelorstudiengang Verfahrens- und Umwelttechnik der Berliner Hochschule für Technik vermittelt werden.
  • Selbstverständlich ebenfalls geeignet sind Bachelor- und Diplomabschlüsse im Bereich der Verfahrens- und Umwelttechnik anderer Hochschulen. 
  • Bei weniger als 210 (aber mindestens 180) Creditpunkten werden zusätzliche Module vorgegeben, die bis zum Beginn der Abschlussarbeit abzuschließen sind.

Informationen zu den Bewerbungsfristen sowie weiterführende Links zum Bewerbungsprozess für alle Bachelor- und Masterstudiengänge der Berliner Hochschule für Technik finden Sie hier: https://www.bht-berlin.de/bewerbung

Das Studium

Das Studium umfasst drei Semester und ist in Module (Fächer) gegliedert. In allen Modulen sind studienbegleitend Leistungsnachweise zu erbringen.

Im Masterstudium wird die natur- und ingenieurwissenschaftliche Ausbildung vertieft. Dazu gehören die Vertiefung auf den Gebieten der klassischen Verfahrenstechnik und die numerische Lösung verfahrenstechnischer Aufgabenstellungen unter Nutzung kommerzieller Programme.

Das betrifft die Anwendung von Finite-Elemente-Methoden zur Lösung sowohl konstruktiver Aufgaben (Strukturmechanik) als auch zur Lösung von Multiphysikaufgaben (Kopplung z. B. von Temperatur- und Konzentrationsfeldern), die Strömungssimulation mittels CFD (Computergestützte Fluid Dynamik) und PFC (Particle Flow Code) und auch die Simulation verfahrenstechnischer Apparate und Schaltungen. Die Lehrveranstaltungen werden in kleinen Gruppen nach seminaristischem Prinzip durchgeführt: Vortrag und Diskussion wechseln in pädagogisch sinnvoller Weise. Die Projektbearbeitung im Labor dient der Vertiefung des Lehrstoffs und vermittelt praxisbezogene Methoden und ein Gefühl für den erarbeiteten Stoff. Das dritte Studiensemester dient der Anfertigung der aus einer praxisrelevanten Problemstellung abgeleiteten Masterabschlussarbeit.

Der hohe Praxisbezug des Studiengangs wird erreicht durch die praxisnahe Vermittlung des Lernstoffes in Form von Seminaren und praktischen Ãœbungen sowie die Erarbeitung der Masterabschlussarbeit in der Praxis oder in enger Kooperation mit der Praxis.

Masterstudierende werden in die Forschungsprojekte in der Verfahrenstechnik einbezogen, das betrifft die Module Verfahrenstechnik-Labor und Life Science Engineering Labor sowie die Abschlussarbeiten.

Forschungsschwerpunkte:
  • Im Zentrum für Simulation komplexer Systeme werden numerische Verfahren zur Struktursimulation (FEM), zur Strömungssimulation (CFD) und deren Kopplung zur Berechnung von Fluid-Struktur- Wechselwirkungen genutzt. Beispiele sind die Untersuchung von Mehrphasenströmungen und die Entwicklung anpassungsfähiger Leitprofile in Strömungsmaschinen nach dem Vorbild der Fischflosse (Bionik). 
  • Katalytische Nachverbrennung und Adsorption zur Reduktion von Schadstoffen (Lösungsmittel) in Abluft im Labor für Thermische Verfahrenstechnik. 
  • Untersuchungen zur Maßstabsübertragung beim Mischen in Rührbehältern und zum Fließverhalten von Schüttgütern in Silos im Labor für Mechanische Verfahrenstechnik. 
  • Untersuchung nicht linearer dynamischer Verhaltensweisen in komplexen verfahrenstechnischen Prozessen im Labor für Regelung und Prozesssimulation. 
  • Verbesserung der Wertschöpfung biologischer Substrate durch neue Aufarbeitungstechniken, Optimierung und Standardisierung von Biogasanlagen sowie Auslegung und Optimierung von Abwasser- und Abluftreinigungsanlagen im Labor für Bioverfahrenstechnik.

Die Mehrzahl der Forschungsaufgaben dient der Erhöhung der Nachhaltigkeit – durch Verbesserung der Ressourceneffizienz bzw. der Verringerung schädlicher Umweltauswirkungen.

Die Regelstudienzeit beträgt drei Semester und führt zum Hochschulabschluss Master of Engineering (M.Eng.).

Absolvent*innen des Masterstudiengangs Verfahrenstechnik sind in der Lage, anspruchsvolle Ingenieuraufgaben in den unterschiedlichsten verfahrenstechnischen Anwendungsfeldern vieler Branchen erfolgreich zu bearbeiten.

Verfahrensingenieurinnen und Verfahrensingenieure entwickeln, realisieren und betreiben Herstellungsverfahren, in denen mittels chemischer, biologischer und physikalischer Prozesse hochwertige Produkte mit gewünschten Eigenschaften aus geeigneten Rohstoffen erzeugt werden.

Sie arbeiten meist im Team – sowohl bei der Erforschung der Grundlagen und der Entwicklung neuer Verfahren und Produkte als auch bei deren Umsetzung in die betriebliche Praxis oder als Ingenieur*in im Anlagenbetrieb. Mit dem Masterabschluss erlangen die Absolvent*innen die Befähigung für den höheren Dienst.

Einsatzbereiche finden sich breit gefächert in den Unternehmen der Chemie-, Pharma- und petrolchemischen Industrie, der Grundstoff- und Baustoffindustrie, der Energietechnik, der Ver- und Entsorgungstechnik und des Apparate- und Anlagenbaus.

Einsatzgebiete sind zum Beispiel: 
  • Herstellung von Benzin aus Erdöl
  • Herstellung von Kunststoffen aus Erdölfraktionen 
  • Herstellung pharmazeutischer Produkte aus Grundchemikalien 
  • Reinigung von Abwasser und Abluft durch Mikroorganismen 
  • Recycling von Wertstoffen

Bearbeitet werden darüber hinaus umwelttechnische Fragestellungen in allen Branchen. Auch in Beratungsunternehmen, im Handel, in Versicherungen, Ingenieurbüros und in kommunalen Einrichtungen wie Wasserwerken, Polizei und Feuerwehr werden Ingenieurinnen und Ingenieure gebraucht.

Im Masterstudiengang wird sowohl fachliches Grundlagenwissen vermittelt als auch die Fähigkeit, dieses Grundlagenwissen unter Abwägung verschiedener Lösungswege sowohl alleine als auch im Team anzuwenden und die erarbeitete Lösung dann zu präsentieren. Zusätzlich erforderlich sind Kreativität, methodisches Vorgehen sowie ein großes Maß an Sorgfalt.

Studienplan

1. Semester
Modul Modulname SU SWS Ü SWS Cr P/WP FB
M01 Numerik – Optimierung 4   5 P II
M02 Simulation verfahrenstechnischer Prozesse 2 2 5 P VIII
M03 Life Science Engineering 4   5 P VIII
M04 Verfahrenstechnische Prozesse 4   5 P VIII
M05 Verfahrenstechnik-Labor   5 5 P VIII
             
  Wahlpflichtmodule          
WP02 Explizite Finite Elemente Methode 2 2 5 WP VIII
WP06 Lösung technischer Problemstellungen aus der Praxis (Projekt)   4 5 WP VIII
WP07 Labor Projekt Erneuerbare Energien und Verfahrenstechnik   4 5 WP VIII
WP08 Ausgewählte Kapitel der Prozessverfahrenstechnik 2 2 5 WP VIII
2. Semester
Modul Modulname SU SWS Ü SWS Cr P/WP FB
M06 Studium Generale I 2   2,5 WP I
M07 Studium Generale II   2 2,5 WP I
M08 Transportprozesse 2 2 5 P VIII
M09 Computergestützte Fluiddynamik (CFD) 2 2 5 P VIII
M10 Life Science Engineering Labor   4 5 P VIII
M11 Projektmanagement/Personalführung 4   5 P I
             
  Wahlpflichtmodule          
WP01 Förderanlagen, Aufbau und Steuerung 2 2 5 WP VIII
WP03 Energiewirtschaft, Vertiefung 2 2 5 WP VIII
WP04 Ausgewählte Kapitel der Umweltverfahrenstechnik 2 2 5 WP VIII
WP05 Beanspruchungsanalyse (Projekt)   4 5 WP VIII
3. Semester
Modul Modulname SU SWS Ü SWS Cr P/WP FB
M12 Abschlussprüfung       P VIII
M12.1 Masterarbeit     25 P VIII
M12.2 Kolloquium zur Masterarbeit     5 P VIII
Hinweis zu Wahlpflichtmodulen

Insgesamt müssen 2 WP-Module nachgewiesen werden.

Nach Absprache mit Dekan/der Dekanin kann ein technisches Modul aus einem anderen Masterstudiengang gewählt werden.

Quelle: Amtliche Mitteilung, 34. Jahrgang, Nr. 21 vom 21.12.2011

SWS: Semesterwochenstunden, SU: Seminaristischer Unterricht, Ü: Übung, P: Pflichtmodul, WP: Wahlpflichtmodul, Cr: Credits, LP: Leistungspunkte, FB: für die Durchführung eines Moduls zuständiger Fachbereich