Im Jahr 1989 bin ich als Professor im Bereich Biotechnologie und Fermentationstechnik an die damalige Technische Fachhochschule Berlin berufen worden. Nach 20 Jahren Tätigkeit in Lehre, Forschung und Hochschulpolitik ging ich in den Ruhestand, wobei ich bis 2020 als Lehrbeauftragter weiter im Studiengang Biotechnologie Studierende unterrichtete.
Was hat während Ihrer Lehrtätigkeit für Sie von Bedeutung?
In dieser langen Zeit konnte sich die Hochschule, besonders der Bereich der Biotechnologie, sehr positiv entwickeln. Unterstützung gab es dazu zum Beispiel durch den Biotechnologie Verbund Berlin Brandenburg bbb e.V. Besonders vorteilhaft war die Zusammenarbeit mit den Professoren der Technischen Universität Berlin Prof. R. Buchholz und Prof. U. Stahl, sowie aktuell mit Prof P. Neubauer. Von Seiten der Industrie erfolgte eine sehr hilfreiche Unterstützung durch B. Braun Melsungen AG bzw. Sartorius AG.
Was war eine Besonderheit/Innovation in Ihrer Zeit an der Hochschule?
Neben der Lehre wurden bereits an der Technischen Fachhochschule die Forschung inkl. der zugehörigen Infrastruktur aufgebaut. Federführend waren dabei der damalige Präsident Prof. G. Ackermann sowie die Vizepräsidenten Herr Prof. W. Jahnke und später Frau Prof. G. Görlitz. Exemplarisch für die damalige rasante Entwicklung der Biotechnologie in Berlin steht die 1998 stattgefundene Ringvorlesung für potentielle Gründer im Bereich der Biotechnologie, initiiert durch die BIOTOP Initiative Berlin-Brandenburg und unsere Hochschule. Parallel dazu entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen wie der Universität Columbia Missouri und dem MIT Boston in den USA, der Ben Gurion Universität in Beer Sheva in Israel und der Yamaguchi Universität in Ube, Japan. Zahlreiche von unseren Studierenden haben ihre Diplom- bzw. Masterarbeiten an diesen Universitäten angefertigt.
Was ist für Sie wichtig?
Bedanken möchte ich mich bei dieser Gelegenheit bei dem Hypatia Programm sowie bei dem Projekt Forschungsassistenz (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen / Europ. Sozialfonds) für die finanzielle Unterstützung einer Reihe von Forscherinnen und Forschern. Die Ergebnisse dieser geförderten Arbeiten konnten in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht werden. Diese positive Entwicklung der Forschung an der Beuth Hochschule wird durch die aktuelle Förderung von Promotionsarbeiten durch den Berliner Senat weiter ausgebaut. Ich wünsche der nun neu benannten Berliner Hochschule für Technik (ehemals Technische Fachhochschule und Beuth Hochschule für Technik) weiterhin eine so positive Entwicklung wie in der Vergangenheit.